Flugzeugabsturz in Spanien: Maschine war für Türkei bestimmt
Ein Militärtransporter des Typs Airbus A400M ist in Spanien auf einem Testflug abgestürzt. Gemäss spanischen Medien war er mit einer Hochspannungsleitung kollidiert. Vier Menschen starben.
Beim Absturz eines Militärtransportflugzeugs nahe dem Flughafen von Sevilla sind vier Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungsdienste bargen aus den Trümmern der Maschine in der Nähe des Flughafens von Sevilla zwei schwer verletzte Überlebende. Dies gab der Präfekt von Andalusien, Antonio Sanz, in Sevilla bekannt. Laut der spanischen Zeitung «El País» befanden sich sechs Crewmitglieder an Bord des brandneuen Airbus A400M, der am Flughafen von Sevilla Testflüge absolvierte.
Der A400M sei «in einem unbewohnten Gebiet nördlich des Flughafens von Sevilla» abgestürzt, sagte ein Sprecher der Rettungskräfte der Nachrichtenagentur AFP. Die Insassen des Flugzeugs seien spanische Mitarbeiter von Airbus, hiess es.
Es war der erste Absturz eines Transporters dieses neuen Typs. Er stürzte unmittelbar nach dem Start ab und zerschellte am Boden. Zur Ursache des Unglücks gab es keine Angaben. Die Zeitung «El País» berichtete jedoch, dass die Maschine mit einer Hochspannungsleitung kollidiert sei. Fotos auf der Webseite der Zeitung «El Pais» zeigten, wie die Feuerwehr einen Brand an den rauchenden Trümmern des Flugzeugs löschte, die sich in ein Feld gebohrt hatten. Auch Fernsehbilder zeigten Rauchwolken. Der Sender TVE meldete, die Besatzung des Flugzeugs habe dem Tower vor dem Absturz Probleme gemeldet. Laut dem Hersteller soll der Pilot kurz vor dem Absturz noch einen Notruf abgesetzt haben.
Der Flughafen der im Südwesten Spaniens gelegenen Stadt wurde geschlossen, wie die spanische Flughafenbehörde AENA bestätigte. Alle Flüge nach Sevilla würden nach Málaga und Jerez umgeleitet.
Immer wieder Probleme
Der Airbus A400M ist ein grosses, propellergetriebenes Transportflugzeug. Es wird in Sevilla gefertigt. Acht Länder haben 174 Exemplare des neuen Militärtransporters geordert, darunter auch Spanien und Deutschland. Das Flugzeug soll die veraltete Transall ersetzen. Deutschland erhielt erst im Dezember mit vierjähriger Verspätung die erste von 53 bestellten Maschinen, weil es beim Bau immer wieder Pannen gab. Airbus erklärte, das betroffene Flugzeug hätte im Juni an die Türkei geliefert werden sollen. Unternehmenssprecher James Darcy sagte, man habe die Produktion des Fliegers zuletzt wie geplant ausgeweitet, von acht im vergangenen Jahr auf geplante 14 in diesem.
Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy sprach von einem Rückschlag für eine in Spanien und Europa wichtige Branche. Er drückte den Angehörigen der Toten sein Beileid aus und betonte: «Ich hoffe, dass maximale Transparenz herrscht, wenn Erklärungen abgegeben werden, was hier passiert ist. Das werde ich von Airbus fordern.» Als er bei einer Wahlkampfveranstaltung auf Teneriffa von dem Unglück erfuhr, brach er die Kundgebung ab und machte sich auf den Weg nach Sevilla. Die Parteien sagten ihre für Samstag geplanten Wahlkampfveranstaltungen ab. In Spanien finden am 24. Mai Regional- und Kommunalwahlen statt.
sda/AP/AFP/rar/thu
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