Forscher fordert Überwachung des automatischen Börsenhandels
Über die Hälfte des globalen Aktienhandels wird im Hochfrequenz-Handel abgewickelt. In extremen Phasen wie vergangene Woche kann das verheerend sein, sagt ein renommierter Wirtschaftsmathematiker.

Angesichts der heftigen Einbrüche an den Börsen in den vergangenen Wochen hat der Wirtschaftswissenschaftler Nikolaus Hautsch eine weltweite Überwachung des sogenannten Hochfrequenz-Handels gefordert. Diese Art elektronischer Handelssysteme, die binnen kürzester Zeit zehntausende Transaktionen abwickeln können, hätten «in extremen Marktphasen eine destabilisierende Wirkung», sagte der Professor an der Humboldt-Universität in Berlin der «Financial Times Deutschland».
«Es ist eine technologische Schlacht. Hochfrequenz-Händler sind hoch bezahlte, clevere Leute, die ihre technische Power perfekt ausnutzen.» Die Behörden müssten ähnliche technische Mittel zur Verfügung haben, damit eine effektive Kontrolle möglich sei, sagte Hautsch. Zugleich müssten die Börsen Daten zum Hochfrequenz-Handel auch der Wissenschaft zugänglich machen, damit dessen Rolle besser erforscht werden könne.
«Die Börsen sind damit sehr zurückhaltend», monierte der Wissenschaftler. Die Betreiber der Marktplätze wollten nicht, dass einzelne Marktteilnehmer und Strategien identifiziert werden können. «Die Forschung wäre leichter, wenn sie transparenter mit diesen Informationen umgingen.» Der Hochfrequenz-Handel macht demnach mittlerweile mehr als 50 Prozent des globalen Aktienhandels aus.
AFP/ami
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