Frachtschiff neigt sich weiter – 70 Container über Bord gefallen
Die Lage um das havarierte Containerschiff Rena verschlechtert sich weiter: Dutzende Container sind bereits ins Wasser gefallen, das Boot verliert unaufhaltsam an Treibstoff.
Die Situation des vor Neuseeland auf ein Riff aufgelaufenen Frachtschiffs verschlechtert sich: 70 Container sind über Bord gefallen und die Neigung des Schiffs hat sich verstärkt.
Währenddessen wurde der Kapitän der havarierten Rena festgenommen. Er soll am Mittwochmorgen (Ortszeit) vor Gericht erscheinen. Das in Liberia registrierte Containerschiff lief am vergangenen Mittwoch auf das Astrolabe-Riff vor der Stadt Tauranga auf.
Schlechte Wetterbedingungen
Die Unglücksursache war unklar, es herrschte eine ruhige Wetterlage und das Riff ist in den Karten verzeichnet. Seitdem läuft Treibstoff aus dem Schiff aus. Steve Jones, Sprecher der neuseeländischen Schifffahrtsbehörde sagte der Nachrichtenagentur AP, das Wetter am Riff sei schrecklich.
An den weissen Sandstränden der Nordküste Neuseelands sind unterdessen Folgen der Umweltverschmutzung entdeckt worden. Bei Mount Maunganui, einem beliebten Badevorort Taurangas, wurden Ölplacken angeschwemmt.
Spezielle Aufräumteams säuberten die Strände der betroffenen Bucht Plenty auf der Nordinsel. Sie fanden zahlreiche tote und verölte Seevögel, darunter auch Pinguine.
Die Helfer wurden von Bewohnern der Region unterstützt, die Warnungen der Behörden vor dem giftigen Ölschlamm ignorierten. Eine Tierrettungsstation teilte mit, dass sie in den kommenden Tagen ihre Kapazität von 500 Vögeln erreichen werde und dann keine Tiere mehr aufnehmen könne.
Schlechtes Wetter behindert Abpumpen
Um die Natur zu schützen, hat das Abpumpen von weiterem Schweröl für die Behörden nach eigenen Angaben «oberste Priorität». Schlechtes Wetter mit bis zu fünf Meter hohen Wellen behinderte aber die Arbeiten, die Position des auf ein Riff aufgelaufenen Schiffes veränderte sich.
Dennoch rechnete die Meeresschutzbehörde zumindest nicht akut mit einem Auseinanderbrechen des Frachters Rena. Vielmehr habe das Schiff durch die Bewegung neues Gleichgewicht gewonnen.
Umweltschützer des WWF blieben jedoch skeptisch. Die «kommenden 24 bis 48 Stunden» seien entscheidend dafür, ob die Gefahr einer Umweltkatastrophe gebannt werde, sagte WWF-Expertin Rebecca Bird. Falls das Containerschiff auseinander brechen würde, hätte das gravierende Folgen für die Nahrungskette, warnte WWF- Meeresschutzexperte Stephan Lutter.
Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter war am Mittwoch rund 20 Kilometer vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel auf ein gut dokumentiertes Riff gefahren.
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