Franco Marvulli kam nicht auf Touren
Der Zürcher musste sich an den Bahn-WM in Melbourne (Au) im Scratchrennen mit dem 12. Platz begnügen. Der Schweizer Bahnvierer kam in den 11. Rang.

Er sei nahe an einem Medaillengewinn gewesen, meinte Franco Marvulli, der sich seit vier Wochen in Australien auf diese Titelkämpfe vorbereitet hatte und der während dieser Zeit einige Erfolge feiern konnte. Doch bei seinem Einsatz über 15 km schien dem Zürcher die taktische Finesse abzugehen. Im Verlaufe der ersten Runden verhielt sich Marvulli sehr aufmerksam. Doch je länger das Rennen dauerte, je deutlicher verschwand der 33-Jährige im Hintergrund.
«Franco ist taktisch wenig überzeugend gefahren. Entweder pokert er, oder dann muss er dem Rennen seinen Stempel aufdrücken. Einmal hinten und dann wieder vorne fahren, das kostet am Ende zu viel Kraft», hielt Bahntrainer Daniel Gisiger fest. Marvulli war bei keinem der Vorstösse um die Rennhälfte präsent. Der Zürcher versuchte zwar, nach einem Zusammenschluss drei Runden vor Schluss noch in die Medaillenvergabe einzugreifen, doch verfügte er über zu wenig Tempohärte. Der WM-Titel ging an den Briten Ben Swift, der letztes Jahr an den Weltmeisterschaften mit dem Bahnvierer die Silbermedaille gewann und der seit fünf Jahren auch auf der Strasse den einen oder anderen Erfolg feiern konnte.
«Beim Bahnvierer wäre mehr drin gelegen»
In der Besetzung Silvan Dillier, Olivier Beer, Loïc Perizzolo und Cyrille Thièry fuhr der helvetische Bahnvierer in der Qualifikation in 4:09,200 Minuten auf den 11. Platz. Das Quartett realisierte damit den zweitbesten Wert, den ein Schweizer Bahnvierer je erzielte. Der nationale Rekord von 4:07,613 Minuten wurde um 1,587 Sekunden verfehlt. Noch immer aber sind es Welten, welche die Schweizer von den stärksten Teams trennen. In der Besetzung Edward Clancy, Peter Kennaugh, Andrew Tennant und Geraint Thomas drückten die Briten im Final den Weltrekord auf 3:53,295 Minuten (vorher Grossbritannien 3:53,314, Olympische Sommerspiele 2008 in Peking), was einem Stundendurchschnitt von 61,724 km/h für die 4000 m entspricht.
«Ich bin den Umständen entsprechend zufrieden. Aber es wäre mehr drin gelegen,» sagte Nationaltrainer Daniel Gisiger. Der frühere Radprofi hatte bereits beim Einfahren feststellen müssen, dass Claudio Imhof die Nerven einen Streich spielten: «Er sass nicht ruhig im Sattel, war bleich und musste bald eine Ablösung auslassen.» Imhof wurde deshalb nach dem Aufwärmen ersetzt durch Olivier Beer, der als Anfahrer in die Qualifikation ging, nach zwei Ablösungen seine Teamkollegen aber ziehen lassen musste.
Das übrig gebliebene Trio machte flotte Fahrt, doch am Schluss hielt Loïc Perizzolo nicht ganz durch. Dillier und Thièry mussten Tempo rausnehmen. «Bei Inangriffnahme des letzten Kilometers lag noch eine Schlusszeit von 4:05 Minuten im Bereich des Möglichen,» erklärte Gisiger. Auf dem letzten Kilometer resultierte aber lediglich die 14. Zeit unter 15 Teams. So reichte es nurmehr zum 11. Schlussrang, mit dem das Ziel einer Top-Ten-Klassierung knapp verfehlt wurde.
si
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch