
Die Welt von Richard Stallman ist die einer dystopischen, faschistoiden Unterdrückungsgesellschaft. Letzte Woche hat er sie in Zürich an einem Referat skizziert: Gerade jetzt soll in der Schweiz ein neues Urheberrecht nach Gusto der Amerikaner implementiert werden, das die Rechte der Anwender auf unfaire Weise beschränkt. Dabei sei «Teilen eine gute Sache». Die Nutzer gängiger Softwareprogramme sind dem willkürlichen Machtmissbrauch der Hersteller schutzlos ausgeliefert. Die Hersteller spionieren die Anwender aus. Es gibt universelle Hintertüren in Betriebssystemen, Mobiltelefonen und digitalen Lesegeräten. Die Hersteller sabotieren die Anwender und drangsalieren sie mit Kopierschutzmechanismen. Die Quintessenz: «Die Hersteller sind gierige Sadisten. Sie verdienen ihr Geld durch Misshandlung der Anwender.»
Freiheitskämpfer, Rebell und Papst
Richard Stallman kämpft seit 30 Jahren für freie Software. Apple-Nutzer hält er für Narren. Ein Handy hat er nicht, und im Internet surft er nur über das Verschlüsselungsnetzwerk Tor.