Freikirche macht Spenden in Bitcoins möglich
ICF Zürich, bekannt für Lasershows, Rockmusik und hohen Spendendruck, nimmt das Geld seiner jungen Mitglieder nun auch in Kryptowährung entgegen.

Die Zürcher Freikirche International Christian Fellowship (ICF) akzeptiert seit dieser Woche Spenden in Form von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum, wie das christliche Newsportal Idea Schweiz schreibt. «Wir versuchen, in allen Bereichen wie Musik und Technologie am Puls der Zeit zu sein», zitiert das Blatt den ICF-Sprecher Nicolas Legler. Digitale Währungen und die dahinterstehende Blockchain-Technologie würden unser alltägliches Leben in den nächsten Jahren mehr und mehr verändern, sagt Legler.
Kryptowährungen haben im vergangenen Jahr zum Teil dramatische Kursanstiege durchgemacht. Der Boom um Bitcoin und andere Währungen ist inzwischen wieder etwas abgeflacht; vereinzelt kam es gar zu Kurscrashes, weil einzelne Staaten angekündigt haben, die Währungen zu regulieren, oder weil bekannt wurde, dass das Bitcoin-System überproportional viel Strom – derzeit vor allem billigen chinesischen Kohlestrom – verbraucht und damit über kurz oder lang abgelöst werden muss.
Erste Kirche, die Bitcoin nutzt
Das sind Bedenken, wie sie das ICF, bekannt für seinen Einsatz modernster Technologie wie Lasershows und Rockmusik in den Gottesdiensten, nicht hegt. «Wir möchten hier Vorreiter sein», sagt Legler. Dass man den Trend aufgreife, zeige, dass man sich auch mit diesem Thema befassen wolle. Es gebe nach seinem Wissensstand bisher keine anderen Kirchen, die Spenden in Kryptowährungen entgegennehmen würden, so Legler.
Mit einem Spendenanstieg rechnet die Freikirche durch den Schritt vorerst nicht. «Wir sind aber überzeugt, dass die Technologie bald zu unserem Alltag gehören wird. Vor 20 Jahren hat auch noch niemand geglaubt, dass das Internet einmal unser Leben so bestimmen wird», so Legler. ICF Zürich akzeptiert die Kryptowährungen: Bitcoins, Bitcoin Cash, Ethereum, Ripple und Stellar, die momentan zu den Top 10 der gehandelten Währungen gehören.
ICF Zürich nimmt Millionen ein
Die Freikirche wird zu 100 Prozent von Spenden finanziert. Mitglieder, dazu gehören vor allem junge Menschen, sind angehalten, rund 10 Prozent ihres Einkommens zu spenden. Das Geld fliesst nicht zu knapp, wie die «Schweiz am Wochenende» schreibt: Rund 4 Millionen Franken hat der Zürcher Ableger der Freikirche im Jahr 2010 eingenommen.
Gut 90 Prozent davon waren Spenden von Mitgliedern. Nach Angaben des ICF spenden rund 1000 Anhänger 3,6 Millionen pro Jahr – das macht jährlich 3600 Franken pro Kopf. Die Kirchensteuer bei den Reformierten beträgt im Vergleich rund 0,5 Prozent des Einkommens – und damit ein Vielfaches weniger als das, was die meist jungen Anhänger dem ICF zahlen.
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