Freispruch für kroatischen Ex-General Gotovina
Ante Gotovina ist vom UNO-Tribunal freigesprochen worden. Der frühere kroatische General wurde 2011 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Serbische Politiker sind empört.

Der Freispruch für den kroatischen Ex-General Ante Gotovina durch das UNO-Kriegsverbrechertribunal ist in Serbien auf Empörung gestossen. Mit dem Freispruch von Gotovina und dem mitangeklagten Ex-General Mladen Markac habe das Gericht «jede Glaubwürdigkeit verloren».
Dies sagte der für die Zusammenarbeit mit dem Tribunal zuständige serbische Minister Rasim Ljajic der Nachrichtenagentur Beta. «Die Entscheidung von heute ist ein Beweis für selektive Justiz, die schlimmer ist als Ungerechtigkeit.»
«Wichtiger Freispruch für Kroatien»
Kroatiens Regierungschef Zoran Milanovic begrüsste dagegen das Urteil. Die Angeklagten seien «offensichtlich unschuldig», erklärte er. Ihr Freispruch sei «wichtig für Kroatien».
Gleichzeitig räumte Milanovic ein, dass im Krieg auch auf kroatischer Seite «Fehler» gemacht worden seien. Dafür sei aber der kroatische Staat verantwortlich «und nicht Markac und Gotovina».
Der kroatische Ex-General Ante Gotovina war zuvor vom UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag im Berufungsverfahren freigesprochen worden. Die Berufungskammer des Tribunals sprach neben Gotovina heute auch den mitangeklagten Ex-General Mladen Markac frei.
Befehlshaber der Operation Sturm
Die beiden waren vom UNO-Tribunal 2011 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beim Vorgehen gegen die serbische Bevölkerung in Kroatien zu 24 Jahren und 18 Jahren Haft verurteilt worden.
Gotovina war Befehlshaber der Operation Sturm, bei der kroatische Armeeeinheiten 1995 die von ethnischen Serben kontrollierte Region Krajina eroberten. Viele Kroaten sehen den ehemaligen General noch immer als Volksheld. Auf dem Hauptplatz in Zagreb wurde die Urteilsverlesung auf einem riesigen Bildschirm vor Tausenden Menschen direkt übertragen.
sda/AFP/wid
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