Führte Waffen-Desaster zu Blattmanns Rücktritt?
Die unter Armeechef Blattmann ausgewählten Flugabwehr-Systeme sind laut internen Dokumenten untauglich. VBS-Chef Parmelin zog die Reissleine, Blattmann muss gehen.

Bundesrat Guy Parmelin stoppt ein fragwürdiges Waffenbeschaffungsprojekt: Gemäss einem Bericht der «Rundschau» haben Top Kader der Armee sich für zwei Lenkwaffen entschieden, welche zwingende Kriterien nicht erfüllt haben.
Verantwortlich für das Projekt sei Luftwaffen-Chef Aldo Schellenberg gewesen. Er habe jeweils Armeechef André Blattmann Bericht erstattet. Guy Parmelin hingegen sei über das Waffenprojekt nicht ausreichend informiert worden.
Am Montag habe die «Rundschau» das VBS mit ihren Recherchen konfrontiert. Daraufhin seien gestern Rüstungschef Martin Sonderegger, Armeechef André Blattmann und Luftwaffenchef Aldo Schellenberg zu Bundesrat Parmelin berufen worden. Am Nachmittag folgte dann die Medienmitteilung, dass das Projekt sistiert werde. Heute nun der Knall: Armeechef Blattmann tritt ab.
Grund für Blattmanns Kündigung?
Die Flugabwehr-Raketensysteme hätten laut Sitzungsprotokollen, die der «Rundschau» vorliegen, zwingende Bedingungen nicht erfüllt. Trotzdem habe sich die Projektaufsicht unter Luftwaffen-Chef Schellenberg dafür entschieden, Armeechef Blattmann sei informiert gewesen. Die Vermutung liegt nahe, dass der Fehlentscheid des Kaders der Grund für André Blattmanns Rücktritt ist.
Guy Parmelin betonte aber, dass es keinen Zusammenhang mit dem Projekt gebe. «Manchmal gibt es Terminkollisionen, wir haben seit Januar über den Rücktritt diskutiert», sagt Parmelin zur «Rundschau».
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch