Fünf Fragen nach Hildebrands Rücktritt
Der Rücktritt des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank Philipp Hildebrand hat alle überrascht. Was sind die unmittelbaren Konsequenzen?

1. Wird der Franken seine Untergrenze zum Euro verteidigen können?
Reich technisch gesehen ist dies kein Problem: Die SNB kauft ausländische Devisen oder Staatsanleihen, sobald der Franken unter eine bestimmte Euro-Marke fällt. Sie tut dies mit Geld, das sie selbst schöpft. Schwierig wird es im Bereich der Marktpsychologie und der Politik. Das Drucken von Geld erhöht die Inflationsgefahr. Diese Gefahr im Griff zu haben, erfordert sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Aussenpolitisch ist das Vorgehen der SNB ebenfalls heikel. Grundsätzlich ist es international verpönt, die eigene Währung mit Interventionen der Notenbank zu beeinflussen. Diese so genannte «beggar thy neighbour»-Politik der SNB wurde nicht zuletzt dank Hildebrands sehr guten internationalen Beziehungen stillschweigend geduldet.