Mamablog: Das ZweitgeboreneFünf Lifehacks aus dem zweiten Wochenbett
Die ersten Wochen mit zwei Kindern im eigenen Heim sind Schwerstarbeit. Unsere Bloggerin gibt Tipps, die den Start ins «Zweifach-Elternsein» erleichtern.

«Ich bin überfordert und erschöpft. Einmal weinten wir alle: Meine Jüngste wegen ihrer Koliken, meine Erstgeborene, weil sie mich vermisste, und ich, weil ich mir das alles so anders vorgestellt habe.» Das schrieb ich vor vier Jahren in mein Tagebuch. Was ich damals gerne gewusst hätte: Es werden noch einige Momente kommen, in denen wir drei gleichzeitig weinen würden. Aber es wird auch diesen einen Moment geben, als die Jüngste zum allerersten Mal lachen wird, und zwar wegen ihrer grossen Schwester. Es werden unzählige Momente kommen, in denen wir alle lachen werden. Und ich will gar nicht von diesem einen Moment reden, wenn die beiden Kinder zum ersten Mal ohne uns Eltern einschlafen werden. Am Ende kommt alles gut. Für alle, die es noch vor sich haben, hier meine besten Lifehacks aus dem Wochenbett mit zwei Kindern.
Abende nutzen
Wenn beide Eltern zu Hause sind, möglichst viel erledigen und für den Morgen vorbereiten: Am Abend vorduschen, Geschirrspüler ausräumen, Abfall leeren, Windeln auffüllen, Kinderkleider auslegen.
Aufschreiben
Gemeinsame Checkliste mit täglichen Tasks führen: Der eine Elternteil arbeitet sie ab, während der andere die Kinder einschlafstillt bzw. -begleitet. Wochenpläne fürs Essen ersparen einem immerhin einen Teil des täglichen Mental Loads. Eine Checkliste für die Wickeltasche ist nicht nur für Grosseltern praktisch, sondern auch für stilldemente Mütter und übernächtigte Väter.
Schlaf priorisieren
Schlafen, wenn das Baby schläft, geht ja nicht mehr. Deshalb:
Um Hilfe bitten: Die besten Geschenke waren Besucher, die mit meiner Erstgeborener rausgingen, während ich und das Baby schlafen durften.
Stillen im Liegen, schlafend im Familienbett: Dass das geht, fand ich leider zu spät heraus. Seid schlauer!
Eine exklusive Spielzeugkiste anlegen: Wird nur bespielt, wenn das Elternteil nebenan döst.
Abpumpen: Den Vater eine Nacht- oder Morgenschicht übernehmen lassen.
Vorschlafen: Ich habe von Familien gehört, bei denen die Mutter von 18:00-24:00 vorschlief und der Vater bis dann übernahm. Warum nicht?
Toddler first, Baby second
Statt der oft empfohlenen «Quality Time» mit der Erstgeborenen, versuchten wir in kleinen Alltagsdingen möglichst achtsam zu bleiben, um ihr Leben so gewohnt wie möglich weiter zu führen. Wenn das Baby ein paar Minuten in voller Windel warten muss, geht die Welt nicht unter. Das Kleinkind versteht hingegen nicht, weshalb die Eltern plötzlich so sehr von diesem neuen Baby eingenommen sind.
Tragen üben

In einer guten Tragehilfe lässt es sich sogar stillen. Oder das Baby wird damit auf dem Rücken getragen. Dass das geht, fand ich erst im zweiten Wochenbett heraus. Und es war beinahe lebensverändernd. Während das schlafende Baby mir herrlich den Rücken wärmte, konnte ich mit der Grossen spielen, kochen oder am Laptop arbeiten. Die Tragehilfe muss aber aus entsprechendem Stoff sein, bitte erst informieren.
Bonus-Tipp: Lachen
Und wenn alle fünf Tipps nichts helfen, bitte eine Freundin anrufen. Das Ganze etwas distanzierter betrachten, sich etwas weniger ernst nehmen und zusammen lachen. Notfalls schafft auch das Internet Abhilfe, siehe hier, hier oder hier. Was auch geht: Gute-Laune-Musik aufdrehen, das Baby auf den Rücken schnallen, das Kleinkind in den Arm nehmen und gemeinsam durch die Küche tanzen. Sich auf das konzentrieren, was man hat. Denn das ist meistens verdammt viel.

Dieser Artikel erschien zuerst in längerer Form bei chezmamapoule.com.
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