Für die Menschheit steht es drei vor zwölf
Angesichts von Atomwaffen, dem Klimawandel und neuen Technologien ist es bereits kurz vor Mitternacht, wie Atomwissenschaftler auf ihrer «Weltuntergangsuhr» zeigen.

Das «Mitteilungsblatt der Atomwissenschaftler» hat die aktuelle Zeit auf seiner «Weltuntergangsuhr» bekanntgegeben. Sie zeigt an, für wie gefährdet die Forscher den Fortbestand der Menschheit halten – angesichts von Atomwaffen, Klimawandel und neuen Technologien. Aktuell sei es weiter «drei vor zwölf», gaben die Wissenschaftler am Dienstag bekannt.
Die Zeit wird einmal im Jahr eingestellt. Die Uhr kann auch rückwärts gehen, Mitternacht würde den Weltuntergang bedeuten. Doch trotz aller Krisen und Katastrophen zeigte die Uhr seit ihrer Einführung vor knapp 70 Jahren immer ein paar Minuten vor zwölf.
Hier eine Übersicht:
1953 – Nach dem Test von Wasserstoffbomben in den USA und der Sowjetunion sehen die Atomwissenschaftler die Welt in höchster Gefahr. «Nur noch ein paar Pendelschläge mehr und von Moskau bis Chicago werden Atomexplosionen Mitternacht schlagen für die westliche Zivilisation», schrieb ihr Mitteilungsblatt. Zwei Minuten vor zwölf – so dicht wie damals sah es den Weltuntergang nie wieder bevorstehen.
1981 – Nach Rückgängen in den 60er Jahren rückt der Zeiger wieder bis auf vier Minuten vor Weltuntergang vor – nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan und dem Boykott der Olympischen Spiele in Moskau durch die USA und die Bundesrepublik Deutschland.
1991 – Der Kalte Krieg ist zu Ende, die USA und die Sowjetunion haben einschneidende Abrüstungsverträge unterschrieben und die Atomwissenschaftler stellen den Weltuntergangszeiger auf 17 Minuten vor zwölf. «Die Illusion, dass Zehntausende Nuklearwaffen eine Garantie für die nationale Sicherheit seien, ist über Bord geworfen worden», schrieben sie erleichtert.
1998 – Nachdem die Erzfeinde Indien und Pakistan Atomwaffen getestet haben, rückt der Zeiger wieder auf neun vor zwölf.
2015 – Noch drei Minuten bis Mitternacht. Ein ungebremster Klimawandel, Modernisierung von Atomwaffen weltweit und überdimensionierte Nuklearwaffenarsenale bedeuten nach Ansicht des Mitteilungsblatts «ausserordentliche und unbestreitbare Gefahren für den Fortbestand der Menschheit.
AP/chk
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