Für die Studenten bleibt's beim Bus
Der Stadtrat ist an einer Seilbahn hinauf zur ETH Hönggerberg nicht interessiert. Die Kosten wären zu hoch, die Effizienz zu gering.

Der Traum der Seilbahn in Zürich – er ist immer wiederkehrend. Die Zürcher Kantonalbank will eine Seilbahn über den See zum Symbol ihrer 150-jährigen Geschichte machen. Und FDP-Stadtratskandidat Michael Baumer und sein Parteikollege Christoph Luchsinger möchten dereinst Studenten mit Gondeln auf den Hönggerberg zur ETH transportieren lassen. Das fordern die beiden Gemeinderäte in einer Motion, die sie im vergangenen Juli eingereicht haben.
Doch darauf will der Stadtrat nicht eingehen, wie er in der soeben veröffentlichten Antwort schreibt. Für ihn ist es «zweckmässiger und effizienter», das bestehende Busangebot aufzuwerten und auszubauen, um die vorausgesagte Verkehrssteigerung auf den Campus zu bewältigen. Dazu sollen die Linien 69 und 80 elektrifiziert werden, damit dort Doppelgelenktrolleybusse fahren können. Das sei die «ideale Voraussetzung für einen mittelfristigen Angebotsausbau».
Kaum Auslastung ausserhalb der Stosszeiten
Eine Seilbahn dagegen würde nur realisierbar, wenn das Angebot auf der Buslinie 80 spürbar ausgedünnt würde. Verbunden damit wären gemäss Stadtrat einige Nachteile: Im Gegensatz zu Bussen, die eine bestimmte Strecke mit Haltestellen abfahren, haben Seilbahnen nur einen Anfangs- und einen Endpunkt, in dem alle Fahrgäste ein- und aussteigen müssten. Starke Spitzen könnten kaum aufgefangen werden.
Zudem rechnet der Stadtrat mit grossen Schwierigkeiten bezüglich Stadt- und Landschaftsbild sowie mit Einsprachen gegen das Projekt. Der Stadtrat ist bereit, die Motion als unverbindlicheres Postulat entgegenzunehmen.
Nutzen zu klein
Die Idee einer Seilbahn Hönggerberg ist nicht neu. Es existiert dazu sogar eine Bachelorarbeit zweier ETH-Studenten. Michael Zahler und Emanuel Zweifel kamen vor eineinhalb Jahren zum Schluss, dass die Luftseilbahn technisch ohne weiteres machbar ist. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis beurteilten sie aber bei jeder der geprüften Varianten als tief.
Der Gemeinderat hatte die Seilbahn vom Bahnhof Hardbrücke oder von Altstetten auf den Hönggerberg im regionalen Richtplan verankert, der Regierungsrat hat diese schliesslich aber nicht berücksichtigt. Baumer und Luchsinger versuchen mit ihrer Motion, die Vision am Leben zu erhalten.
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