Für einmal ohne Baustellen
In aller Ruhe kann sich die Nationalmannschaft auf die Spiele in Belgien und Island vorbereiten – es ist ein neues Gefühl nach einem aufwühlenden Sommer mit Doppeladler und Doppelbürger.

Der heisse Sommer ist vorbei. Die hitzige Aufarbeitung der WM mit Doppeladler und Doppelbürger ist überstanden. Die erste Bestätigung, die Lektion gelernt zu haben, ist geliefert. Es ist Ruhe eingekehrt ums Nationalteam, als es sich vier Wochen nach den Spielen gegen Island und in England wieder versammelt.
Das ist für einmal nicht in Feusisberg, hoch über dem Zürichsee, sondern im Zürcher Industriequartier. Das hat pragmatische Gründe, weil Petkovic glaubt, auf dem Campus von GC und im Letzigrund bessere Trainingsbedingungen vorzufinden als in Freienbach.
Morgen fliegt die Delegation nach Brüssel, wo sie am Freitag auf Belgien trifft. Und tags darauf reist sie weiter nach Reykjavik, wo sie am Montag gegen Island antritt. Es sind zwei von vier Spielen in der Nations League, zwei Spiele vor allem, welche die Eindrücke vom 6:0 im September gegen Island verfestigen sollen. «Wir wollen zeigen, dass das kein Zufall war», sagt Petkovic.
Die Mischung finden
Der Coach sitzt im 15. Stock eines Sitzungszimmers und findet, bei diesem Wetter und Ausblick könnten sie gut in die nächste Etappe starten. Zentral sind für ihn dabei zwei Fragen: «Wie können wir weitere Schritte machen? Wie können wir weiter Punkte gewinnen?»
Für Brüssel und Reykjavik hat er die Idee, die Mischung zu finden zwischen Sicherheit und Test, zwischen Bekanntem und Neuem. Seine Aufforderung heisst: «Die Spieler sollen sich empfehlen, um mich in Schwierigkeit zu bringen.»
Bei den Torhütern ist Yann Sommer der Routinier, assistiert von Yvon Mvogo und neu von David von Ballmoos, der kurzfristig den angeschlagenen Roman Bürki ersetzt. Bei den Verteidigern fehlt Stephan Lichtsteiner nach lang getroffener Absprache mit Petkovic. Im September war er dabei, um nach Russland seinen Einfluss als Captain geltend zu machen.
Auf seiner rechten Abwehrseite drängt ohnehin die Konkurrenz nach. Mit Kevin Mbabu, der momentan verletzt ist, mit Michael Lang, der in Mönchengladbach nach seiner Verletzung zum Stamm gehört, mit Florent Hadergjonaj von Huddersfield oder mit Nico Elvedi. Der Gladbacher Elvedi kann allerdings auch eine Alternative im Abwehrzentrum sein, wo Johan Djourou nach seiner Blessur fehlt und Fabian Schär das Problem hat, in Newcastle zwischen Bank und Tribüne zu pendeln.
Der beschwingte Petkovic
Im Mittelfeld führt kein Weg vorbei an Granit Xhaka, der Lichtsteiner als Captain vertritt. Mit Arsenal ist er nach neun Siegen in Folge im Hoch. Xherdan Shaqiri spielt in Liverpool nicht oft, aber wenn, dann hat er seine guten Szenen. Im Nationalteam hat er im September bewiesen, dass er dank seiner Beweglichkeit auf der Position der Nummer 10 bestens aufgehoben ist.
In der Offensive fehlt Breel Embolo und wird durch Renato Steffen vertreten. Im Sturmzentrum bleibt Haris Seferovic erste Wahl. Das war er schon, als er bei Benfica kaum zum Einsatz kam, das ist er jetzt erst recht, weil er Stammspieler ist und seine Tore erzielt, wie am Sonntag zum 1:0 Benficas gegen Porto.
Der Trainer hat im Moment keine personellen Baustellen, er sagt, beschwingt durch die Serie von 28 Spielen mit nur 3 Niederlagen: «Wir müssen niemandem zeigen, dass wir eine gute Mannschaft sind.» In Belgien bietet sich die Gelegenheit, um zu beweisen, dass sie auch gegen eine wirklich starke Mannschaft bestehen können.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch