Fukushima erreicht Nordamerika
In zwei Proben in der kanadischen Provinz British Columbia wurde das Isotop Cäsium 134 entdeckt.

Der Atomunfall von Fukushima hinterlässt nach vier Jahren weiter seine Spuren auch tausende Kilometer von Japan entfernt. An der Westküste Kanadas haben Experten erneut radioaktive Teilchen entdeckt, die von Fukushima stammen. Eine Gesundheitsgefahr sehen sie nicht.
«Die Werte, die wir sehen, sind so niedrig, dass wir keine Auswirkungen auf die Gesundheit der Meeresumwelt oder der Menschen, die an der Küste leben, erwarten», sagte der Meeresforscher Jay Cullen von der University of Victoria der Nachrichtenagentur The Canadian Press. Bereits kurz nach dem Gau waren 2011 radioaktive Teilchen in Kanada, den USA und auch in Deutschland entdeckt worden.
Cäsium 134-Konzentration
Die neusten Funde wurden im Februar bei Proben in der kanadischen Provinz British Columbia gemacht. In zwei Proben sei Cäsium 134 entdeckt worden, teilte das Wissenschaftlernetzwerk In Form mit. Das Isotop ist charakteristisch für den Atomunfall von Fukushima.
Jay Cullen von der University of Victoria sagte dem kanadischen Radiosender CBC, die Cäsium 134-Konzentration liege etwa tausendfach unter der für Trinkwasser empfohlenen Höchstmenge. Dass die Spuren die nordamerikanische Küste erreichen würden, sei anhand von Computermodellen bereits vorhergesagt worden. In der aktuellen Menge stelle das Cäsium 134 keine Gefahr für die Gesundheit dar.
Langfristige Auswirkungen auf Umwelt unklar
Ein kanadisches Team um John Norton Smith vom Bedford Institute of Oceanography in Dartmouth, hatte bereits mehrfach Cäsium-Isotope 134 und 137 vor der Küste Kanadas nachgewiesen. Die Forscher beschreiben ihre Analysen im Fachjournal «PNAS» vom Januar 2015. Auch sie gehen von keinerlei Gefahr für Mensch und Umwelt in dem Gebiet aus.
InForm erklärte, um die Auswirkungen des Atomunfalls in Fukushima auf die Umwelt vollständig zu klären, seien noch mehrere Jahre notwendig. InForm ist ein internationales Netzwerk aus Wissenschaftlern, Regierungsbehörden, Vertretern der Zivilgesellschaft und einfachen Bürgern, die sich der Untersuchung und Überwachung der Auswirkungen des Atomunglücks auf die Flora und Fauna der Meere widmet.
In dem Atomkraftwerk an der japanischen Ostküste waren infolge eines schweren Erdbebens und Tsunamis am 11. März 2011 die Kühlsysteme zusammengebrochen, in mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze. Das Atomunglück verseuchte weite Gebiete im Umkreis und zwang die Behörden zur Umsiedlung von zehntausenden Menschen. Bis heute können viele in ihre Häuser nicht zurückkehren. Die Aufräumarbeiten in Fukushima dauern an.
SDA/chk
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