G-20-Staaten sagen der Armut den Kampf an
Die Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer will den ärmsten Regionen der Welt zu mehr Wohlstand verhelfen. Darüber wie das geschehen soll, herrscht aber Uneinigkeit.

Erstmals trafen sich am Freitag (Ortszeit) in Washington die Finanz- und Entwicklungshilfeminister der G-20 zu einer Sitzung, um über eine gemeinsame Strategie für die Unterstützung von Entwicklungsländern zu beraten.
Dabei hoben sie zwei Bereiche hervor, mit denen sie die Grundlagen für weniger Armut und mehr Wirtschaftswachstum schaffen wollen: Nahrungsmittelsicherheit und Infrastruktur. Konkrete Finanzzusagen gaben die G-20-Staaten aber nicht.
Die Entwicklungsländer spielten für das Wachstum der Weltwirtschaft eine bedeutende Rolle, hiess es in der Abschlusserklärung. Daher sei Entwicklungshilfe «eine Investition in den Wohlstand aller Länder».
Frankreich hat Fragen der Entwicklungspolitik zu einem Schwerpunkt seiner aktuellen G-20-Präsidentschaft gemacht. Beim Gipfeltreffen Anfang November im südfranzösischen Cannes wollen die G-20 nach eigenen Angaben eine Liste von «realisierbaren und finanzierbaren» Projekten für Afrika vorstellen.
Schlechte Infrastruktur behindert Wachstum
Die mangelhafte Infrastruktur stelle in vielen Entwicklungsländern eine «dramatische Behinderung» des Wachstumspotenzials dar, erklärten die Finanz- und Entwicklungshilfeminister nach ihrem Treffen am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank.
Zudem verlangten sie «langfristige Antworten» im Kampf gegen die Unterernährung. «Um mehr als neun Milliarden Menschen im Jahr 2050 zu ernähren, muss die landwirtschaftliche Produktion in den Entwicklungsländern verdoppelt werden», hiess es.
Bei der Finanzierung ihrer Ziele blieben die Minister aber vage. Diskutiert wurde etwa die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, die unter anderem von Frankreich und Deutschland unterstützt wird. In der Abschlusserklärung fand sich dazu aber kein Wort.
Frankreichs Finanzminister François Baroin sagte, es gebe vor allem wegen Bedenken aus den USA in dieser Frage «keinen Konsens». Auch Grossbritannien hat sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu einer möglichen Finanztransaktionssteuer geäussert.
SDA/pbe
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