Gaillards Whistleblower-Anzeige kostet 16'000 Franken
Die Vorwürfe des Finanzdirektor des Bundes lösten sich in Luft auf. Jetzt muss Bern zahlen.

Abgebrochene Informatikprojekte, die Millionen kosteten; hoch bezahlte externe IT-Spezialisten, die ohne Vertrag arbeiteten und nichts Handfestes zustande brachten; eine Direktorin, die in die Spesenkasse griff, auf Kosten der AHV kostspielige Auslandsreisen buchte und einer Angestellten eine Luxusausbildung offerierte: Diese Informationen gaben mehrere Whistleblower der Zentralen Ausgleichsstelle (ZAS), der wichtigsten AHV-Zahlstelle der Schweiz, im Jahr 2013 an Serge Gaillard, Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, weiter. Gaillard war vor allem einem ZAS-Mitarbeiter für dessen Hinweise dankbar – zunächst. Er habe dem Mann geholfen, ab einem bestimmten Zeitpunkt sei das aber nicht mehr gegangen, sagte Gaillard am Freitag in der Nachrichtensendung «Forum» im Westschweizer Radio (RTS). Die Probleme bei der ZAS spielte er dabei herunter. Statt die mutmasslichen Verfehlungen der Direktorin zu erwähnen, die ihm verborgen geblieben waren und welche die Bundesanwaltschaft noch immer untersucht, sprach er von «erheblichen Konflikten in der ZAS-Direktion».