Gaza-Rechnung zahlen vor allem Brüssel und Washington
Die USA und die Europäer haben an der Geberkonferenz in Kairo umgerechnet fast 800 Millionen Franken für den Wiederaufbau des Gazastreifens zugesagt.

«Diese Konferenz muss mehr einspielen als Geld für den Wiederaufbau», sagte US-Aussenminister John Kerry. «Sie muss alle erneut auf einen Frieden verpflichten, der die Hoffnungen aller, der Israelis, der Palästinenser und aller Völker der Region erfüllt.» Der Appell zum Auftakt der Gaza-Geberkonferenz in Kairo ging dem diplomatischen Profi flüssig von den Lippen. Aber so richtig schien Washingtons Chefdiplomat seinen Auftaktworten in Sachen Palästina-konflikt nicht zu trauen, denn er schob warnend nach: «Alles andere wäre nur ein Notverband.» Ägyptens Staatschef Abdel Fatah al-Sisi liess sich denn auch nicht lumpen und lieferte den Friedensplan für die Lösung des Palästinaproblems samt dem «Traum von Koexistenz» dazu: Die Palästinenser sollen den jüdischen Staat voll anerkennen, wenn Israel im Gegenzug alle im Krieg von 1967 besetzten Gebiete zurückgibt und sich offen zeigt für die «gerechte Lösung» der Flüchtlingsfrage. Was so ganz sicher nicht passieren wird: Ein gleichlautender Friedensplan war von Israel bereits 2002 abgelehnt worden.