GC entschuldigt sich und harte Strafen drohen
Chaoten sorgen in Sion dafür, dass die Partie abgebrochen wird. Das dürften die Folgen sein.
Unbelehrbare Zuschauer im GC-Sektor werfen beim Auswärtsspiel der Grasshoppers in Sion so lange Fackeln aufs Feld, bis die Partie abgebrochen wird. Sie schaden damit der Schweizer Fussballszene und vor allem dem eigenen Club, der sich sonst schon in einer schwierigen Phase befindet. Nach diesem Vorfall dürfte die Liga harte Strafen aussprechen. Auch GC will handeln.
Die Massnahmen von GC
Der Grasshopper Club Zürich ist über das Verhalten einiger Zuschauer in Sion entsetzt, wie er in einem Communiqué am Sonntag mitteilt. «Wir entschuldigen uns in aller Form beim Publikum, bei den Spielern beider Mannschaften und den Helfern im Stadion. Das Verhalten der Randalierer ist inakzeptabel. Wir wollen keine solchen Fans und werden die beteiligten Randalierer zur Rechenschaft ziehen», sagt GC-Präsident Stephan Anliker. Der Verein arbeitet eng mit der Liga und den Strafuntersuchungsbehörden zusammen, um den Vorfall klären zu können. GC prüft zudem gemäss Vizepräsident András Gurovits eine Strafanzeige gegen Unbekannt.
Die möglichen Konsequenzen
GC dürfte mit einer Forfaitniederlage bestraft werden, das zeigen ähnliche Fälle in der Vergangenheit. Auch eine geschlossene Fankurve beim nächsten Heimspiel oder gar eine komplette Stadionsperre sind denkbar. Sion trägt zwar die Verantwortung für die Stadionsicherheit, wird aber ziemlich sicher mit einer geringeren Strafe davonkommen.
Die vergleichbaren Fälle
Im Zürcher Derby im Oktober 2011 wirft ein FCZ-Anhänger eine Fackel in den GC-Fansektor, danach kommt es zu Schlägereien zwischen Chaoten, das Heimspiel der Grasshoppers wird abgebrochen. Später entscheidet die Liga auf Forfaitsieg für GC, beide Clubs erhalten von der Swiss Football League (SFL) eine Busse von 50'000 Franken, im nächsten Derby sind die Fankurven zu.
Im Mai 2018 kommt es in Lausanne zu einem Spielabbruch. Einige Waadtländer Zuschauer verkraften den Abstieg ihres Teams nicht und entern in der Partie gegen Thun den Platz. Die SFL wertet das Spiel 3:0 Forfait für Thun, für Lausanne gibt es 15'000 Franken Busse und eine Sektorsperre auf Bewährung.
Im Mai 2008 muss die Partie Basel gegen Zürich unterbrochen, aber nicht abgebrochen werden, weil FCZ-Fans Fackeln in den Basler Familiensektor werfen. Die Zürcher werden mit zwei Geisterspielen und 30'000 Franken Busse bestraft.
Die Suche nach den Unruhestiftern
Werden die Fackelwerfer identifiziert, drohen ihnen Gefängnis und Bussen. So geschehen auch beim FCZ-Fan, der 2011 die Fackel in den GC-Fansektor warf. Nach einem langen juristischen Verfahren wurde dieser 2015 zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 13 Monaten und 500 Franken Busse verurteilt.
Die Arbeit der Liga
Nun ist die Disziplinarkommission der SFL am Zug. Sie muss den Vorfall in Sitten untersuchen und die Strafen festlegen. Passieren sollte dies möglichst rasch. Allerdings kann sich ein Verfahren aufgrund von zwingenden Stellungnahmen und Fristen auch in die Länge ziehen. Wie 2011 beim Fackelwurf im Zürcher Derby, als es sechs Wochen dauerte, bis ein Urteil gefällt wurde.
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