
Das politische Aktionstheater von Philipp Ruch im Internet, auf der Strasse und (nur nebenbei) auf der Bühne des Theaters Neumarkt wird seit letzter Woche als Kunstskandal gehandelt, in einem Atemzug mit dem Sprayer Harald Nägeli, dem Hafenkran und Christoph Schlingensiefs Provokationsdramaturgie. Aber Ruchs Aufruf, einen missliebigen Politiker nicht nur verbal zu verfluchen, sondern vor dessen Haus zu ziehen und die üblen Geister an Ort und Stelle auszutreiben, stellt ihn in eine andere Tradition – in diejenige des Intellektuellen, der in seinen Polemiken nicht Worte, sondern Taten sprechen lässt. Und sei es nur, indem er in Kauf nimmt, dass andere an seiner Statt handeln.
Gedenket der Anfänge!
Der politische Exorzismus im Zürcher Theater Neumarkt hat Vorläufer – bei der NZZ.