Gefährliche Rutschpartie
In den letzten Tagen sind zwei Personen beim Schlitteln ums Leben gekommen. Pro Jahr verunfallen rund 10'000 Personen. Wie riskant ist der Freizeitspass?

Ein achtjähriger Knabe erlag in der Silvesternacht seinen Verletzungen. Er war tags davor mit dem Schlitten in einen Heuschober geprallt. Am vergangenen Dienstag starb eine 21-Jährige in Grindelwald, als sie mit ihrem Schlitten einen Abhang hinunterstürzte.
Zwei tragische Todesfälle bei einem sonst so spassigen Wintervergnügen. Wie riskant ist die Rutschpartie im Schnee? «Schlitteln ist nicht ungefährlich, aber Todesfälle gibt es doch eher selten», sagt dazu Rolf Moning von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu). Er ortet ein Grundproblem: «Schlittler unterschätzen die Geschwindigkeit und überschätzen ihre Fähigkeiten.» So komme es meist zu Stürzen oder Zusammenstössen. Pro Jahr sind dies durchschnittlich rund 10'000. Davon gehen die meisten jedoch eher glimpflich aus. Zu einem Todesopfer kommt es nur alle zwei Jahre, in den letzten zehn Jahren waren es deren fünf.
Nicht gefährlicher als früher
Moning betont, dass das Schlitteln heute nicht gefährlicher sei als früher. Die Zunahme der Unfälle sei auf den Zulauf an Schlittlern zurückzuführen.
«Schlitteln ist ein Wintersport und nicht bloss Freizeitvergnügen», gibt Moning zu bedenken. Dem entsprechend müsse auch die Ausrüstung angepasst sein. «Es wäre gut, wenn mehr Helme getragen würden.» Pflicht seien aber etwa auch hohe Schuhe.
Denn bei falscher oder mangelnder Ausrüstung steige die Wahrscheinlichkeit, dass der Unfall gravierende Folgen hat. Von einer Helmtragepflicht hält das bfu dennoch nicht viel. Man wolle schliesslich weder eine Pisten-Polizei, noch Sanktionen einführen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch