«Gefangener X» in Israel erhängte sich in der Dusche
Ben Zygier hat sich in seiner Zelle mit einem Bettlaken erhängt. Dies bringt der Untersuchungsbericht zum Tod des israelischen Häftlings ans Licht. Zudem wurden Spuren von Schmerzmittel in seinem Blut gefunden.

Der als «Gefangener X» in Israel bekannt gewordene mutmassliche Mossad-Agent ist erhängt in der Dusche seiner Gefängniszelle gestorben. «Der Tote wurde erhängt in der Dusche seiner Zelle mit einem am Badfenster befestigten Bettlaken um den Hals aufgefunden», heisst es in einem Protokoll des Gerichts von Rischon-LeTsion nahe Tel Aviv.
Das Gericht entschied eine teilweise Lockerung der strikten Nachrichtensperre in dem Fall des toten Gefangenen, den australische Medien als den australisch-israelischen Anwalt Ben Zygier identifiziert haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte die Lockerung der Nachrichtensperre in dem Fall unterstützt, welcher die israelische Öffentlichkeit seit etwa einer Woche beschäftigt. Am Dienstag veröffentlichte das Gericht Teile des Untersuchungsberichts zum Tod des mysteriösen Gefangenen.
Abschürfungen am Unterarm
Der Mann starb demnach am 15. Dezember 2010. Laut Gerichtsmediziner hatte er «leichte Abschürfungen am linken Unterarm als Folge eines Schlages», der aber nicht den Tod verursacht habe. Zudem konnte im Blut des Gefangenen demnach ein kleine Menge Schmerz- oder Beruhigungsmittel nachgewiesen werden.
Zygier wurde einem Bericht des australischen Fernsehsenders ABC zufolge Anfang 2010 in Israel verhaftet, weil er sensible Informationen des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad an australische Geheimdienste weitergegeben habe. Laut ABC hatte der israelische Geheimdienst Mossad Zygier angeworben, der daraufhin 2001 nach Israel ausgewandert sei.
Inzwischen hat sich das israelische Parlament in den Fall eingeschaltet. Regierungschef Benjamin Netanyahu warnte die Medien aber, eine allzu intensive Beschäftigung mit der Arbeit der israelischen Geheimdienste könne die «Sicherheit des Staates schwer beschädigen».
AFP/wid
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