Die Schweiz verliert den Final in der Overtime
Die Schweizer Unihockeyanerinnen gleichen acht Sekunden vor Schluss aus, Schweden gewinnt dennoch.
Wild entschlossen legten die Schweizerinnen los. Und nach 72 Sekunden zappelte der Ball ein erstes Mal im Tor der Schwedinnen. Es war die zweite Linie um Andrea Gämperli, Nathalie Spichiger und Margrit Scheidegger, die den Gastgeber nach einer sehenswerten Ballstaffette in Führung brachte.
Schon früh zeigte sich, dass die Schweizerinnen im Stande waren, die Schwedinnen unter Druck zu setzen. Sie waren es auch, die noch anders als im Halbfinal gegen Tschechien, die Zweikämpfe gewannen. Umso ärgerlicher, dass ein Eigentor die Schwedinnen zurück ins Spiel brachte.
Die Schwedinnen wurden stärker
Während es im ersten Drittel die Schweizerinnen waren, die sich immer wieder in der Offensive festsetzen konnten und zu gefährlichen Abschlüssen kommen, drehte sich ab dem zweiten Drittel das Bild. Immer wieder musste Lara Heini im Tor ihr Können unter Beweis stellen. Die erstmalige Führung der Schwedinnen resultierte aus einem ärgerlichen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Isabelle Gerig, im Halbfinal mit einem Tor und vier Vorlagen die beste Akteurin, liess sich den Ball abluchsen. Moa Gustafson nutzte den Konter und brachte die Schwedinnen in der 23. Minute 2:1 in Führung.
Danach beanspruchten die Schweizerinnen viel Glück, um im Spiel zu bleiben. Nach einem Abschluss Emelie Wibrons konnte Heini den Ball fassen, kurz bevor er in vollem Umfang die Linie überquerte – so sahen es die Schiedsrichter auf den TV-Bildern.
Noch einmal Video-Beweis
In der 43. Minute war es dann Captain Anna Wijk, die ihre Arme in die Höhe riss und jubelte. Doch die Schiedsrichter schauten sich ein zweites Mal an diesem Abend noch einmal eine Szene an. Und wieder lautete der Entscheid: Kein Tor. In einer hitzigen Schlussphase stellte der Schweizer Nationaltrainer Rolf Kern seine Linien dann um, reduzierte auf zwei Blöcke.
Immer wieder sündigten die Schwedinnen im Abschluss oder scheiterten an Heini, die immer wieder überragend parierte. 2:32 Minuten vor Schluss dann das Timeout und etwas, das die Zuschauer schon oft in der Pattinoires du Littoral diese Tage sahen: das Spiel ohne Torhüterin.
Ein Déja-vue ohne Happy End
Alle Zuschauer standen in der ausverkauften Halle, hofften auf die zweite Schweizer Wende innert 24 Stunden nach jenem im Halbfinal gegen Tschechien, als aus einem 2:6 ein 7:6 wurde. Und tatsächlich fiel der Schweizer Ausgleich: Corin Rüttimann traf zum 2:2. Acht Sekunden vor Schluss sorgte sie mit ihrem achten Tor an diesem Turnier dafür, dass sich die Schweizerinnen — wie schon am Abend zuvor – in die Verlängerung retteten.
Der späte Ausgleich: Corin Rüttimann trifft zum 2:2 für die Schweiz. (Video: SRF)
Ein zweites Happy End gab es aber nicht. Es waren in der Overtime die Schwedinnen, die nach 71 Sekunden den Sieg feiern konnten: Johanna Hultgren schoss ihre Farben zum 7. Weltmeistertitel in Folge.
Schweden - Schweiz 3:2 (1:1, 1:0, 0:1, 1:0) n.V.
Neuenburg. - 4250 Zuschauer. - SR Kirjonen/Sirkka (FIN).–Tore: 2. Scheidegger (Spichiger) 0:1. 13. Gustafsson (Wijk) 1:1. 23. Gustafsson (Tschöp) 2:1. 60. Rüttimann (Zwinggi) 2:2 (ohne Goalie). 62. (61:01) Hultgren (Wijk) 3:2.–Strafen: 1x2 Minuten gegen Schweden, 2x2 Minuten gegen die Schweiz.Schweiz: Heini; Marti, Reinhard; Stella, Gredig; Mischler, Liechti; Frick; Gerig, Rüttimann, Suter; Spichiger, Gämperli, Scheidegger; Zwinggi, Ulber, Wiki; Hintermann, Rossier.
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