Gemeindepräsident geisselt Kantonsräte
Langnau - Der Kanton Zürich muss sparen. Bürgerliche Kantonsräte wollen das drohende Minus von 685 Millionen Franken um 200 Millionen Franken nach unten drücken. Einer der Sparvorschläge: Auf den Radweg durchs Sihltal soll verzichtet werden (der TA berichtete). Dadurch liessen sich 6 Millionen Franken einsparen. Das haben die Wortführer der Sparwilligen aus Kreisen der SVP, der CVP, der FDP und der Grünliberalen ausgerechnet.
Der Langnauer Gemeindepräsident Thomas Oetiker (FDP) ist enttäuscht: «Vor kaum einem Monat waren Vertreter des Kantons bei uns und haben das Projekt vorgestellt. Da war von einer abgespeckten Sihltalstrasse noch keine Rede.» Für Oetiker geht die Rechnung der Sparer nicht auf: «Zwar soll die Sihltalstrasse abklassiert werden, aber die flankierenden Massnahmen, um die Strasse für den Verkehr unattraktiv zu machen, würden nicht umgesetzt.»
Oetiker befürchtet, dass der Verkehr auf der Sihltalstrasse wieder zunimmt, wenn auf den Bau des Radweges verzichtet würde. Seit der Eröffnung der Autobahn A 4 durchs Säuliamt am 13. November hat der Langnauer Gemeindepräsident festgestellt, dass es im Sihltal ruhiger geworden ist.
Diese für Langnau positive Entwicklung sieht Oetiker durch die Pläne der für Sparen eintretenden Kantonsräte in Gefahr. Das Projekt diene ja auch dazu, «die Attraktivität der Sihltalstrasse als Ausweichroute zur A 4» zu schmälern. «Ich kann nur an die Vernunft des Kantonsrats appellieren, auf den Sparvorschlag im Sihltal zu verzichten», sagt Oetiker. Seine Gemeinderatskollegen teilen diese Ansicht.
Der Kantonsrat befasst sich am kommenden Montag bei der Budgetdebatte 2010 mit den Sparvorschlägen. (mor)
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