Geschichte des GendernsGenderstern und die Politisierung der Sprache
Seit vierzig Jahren wird um diskriminierungsfreie Sprache gerungen. Doch erst die sozialen Medien rückten diese Diskussion von den Rändern ins Zentrum der Gesellschaft.

Die Bemühungen um geschlechtergerechte Sprache sind so alt wie der Kampf um Gleichstellung. Die ersten feministischen Linguistinnen beriefen sich Ende der Siebzigerjahre auf die Theorie, Sprache bilde Wirklichkeit nicht bloss ab, sondern forme sie auch. So gesehen sei das generische Maskulinum ein Herrschaftsinstrument des Patriarchats, schrieb Luise F. Pusch, die die Diskussion im deutschsprachigen Raum lancierte. Um es zu überwinden, müsse man Frauen auch sprachlich sichtbar machen.