Geschüttelt und gerührt
Das Schlimmste an der Oscarnacht ist die Ergriffenheit der Dankesreden.

Morgen Sonntag sitzen wir wieder auf dem roten Sofa, wenn eine Prämierte zum Oscar gerufen wird. In ihrem wie angegossen sitzenden Kleid schreitet sie durch den Saal, steigt die Treppe hoch, gleitet zum Mikrofon, nimmt die Statue und beginnt mit ihrer Dankesrede, die schon nach Sekunden von hervorschiessenden Tränen unterbrochen wird, worauf es den grazilen Körper der Geehrten schüttelt wie einen Vibrator, während sie die Liste der zu Verdankenden durcharbeitet. Ach Mutti. Oh mein Papa. Ihr Kinderlein. Mein Maskenbildner. Und ihr, das Publikum.