Gesucht: Ein Sportchef
GC will CEO Huber entlasten, eine Lücke füllen – und denkt deshalb an Namen wie Cabanas, Frei oder Huggel.

Als GC mit Axel Thoma den letzten Sportchef einstellte, geschah das mit salbungsvollen Worten («Axel, ganz herzlich willkommen»). Das war am 16. Oktober 2014. Knapp sieben Monate später jagte ihn Präsident Stephan Anliker mit donnernden Worten davon («GC hat kein Konzept! GC hat gar nichts!»). Manuel Huber, damals erst 27-jährig, musste fortan neben den Aufgaben des CEO auch noch jene des Sportchefs übernehmen.
An dieser Doppelfunktion hat sich bis heute nichts geändert. Die Führung weiss: Das ist kein haltbarer Zustand. Huber ist als Geschäftsführer ausgelastet genug, weil er sich um die grossen Dossiers kümmern muss: die drängende Suche nach Investoren und den Bau des neuen Stadions, beides kapital für die Zukunft der finanziell chronisch klammen Grasshoppers. Darum handelt nun der Verwaltungsrat um Anliker. An der ordentlichen Sitzung vom Donnerstag beschloss er, dass ein neuer Sportchef eingestellt wird. Wünschenswert wäre das bis Anfang April.
Spycher als Inspiration
Ein Sportchef kann Trainer Pierluigi Tami im Tagesgeschäft nur helfen. Tami bekommt mit ihm einen Ansprechpartner, der Huber aus Zeitgründen nur schwerlich sein kann. Was aber noch nicht heisst, dass Tami die Spieler erhält, die er möchte. Ein Sportchef bedeutet nicht automatisch mehr Geld.
Huber war am Donnerstag zu dieser VR-Sitzung aufgeboten. An ihm ist es, die Suche nach dem neuen Cheftechniker voranzutreiben – einem Cheftechniker, der ihm hierarchisch unterstellt sein wird. Erste Namen wurden diskutiert. Dabei fanden die Teilnehmer Gefallen am Modell der Young Boys mit Christoph Spycher. Auch bei GC wünscht man sich für das Amt idealerweise einen früheren Spitzenspieler, der Respekt abverlangt, der Charisma hat, der sich nicht einschüchtern lässt, nicht von oben und schon gar nicht von unten; eine Person, die klare Vorstellungen hat und GC repräsentieren kann.
Namen also fielen. Naheliegend war der von Ricardo Cabanas, einst eine der Integrationsfiguren, bevor er auf dem Campus Juniorentrainer wurde und inzwischen als Uni-Student glücklich geworden ist. Benjamin Huggel wurde zum Thema, der frühere Basler Nationalspieler, auch Alex Frei, der beim FC Luzern wenigstens erste Erfahrungen in dieser Position gesammelt hat. Der Markt an Sportchefs in der Schweiz ist allerdings ziemlich ausgetrocknet. Andres Gerber ist einer der wenigen, die sich im Amt schon bewiesen haben. Seine Arbeit beim FC Thun ist bemerkenswert. Gerber gehörte zu der Mannschaft, die für GC 2003 den letzten Meistertitel gewann, unter anderem zusammen mit Cabanas.
50'000 Franken für Källström
Derweil hat sich GC mit Kim Källström auf die Auflösung des bis 2018 laufenden Vertrages geeinigt. Källström wechselt zu Djurgarden, GC erhält dafür als Gegenleistung vom Stockholmer Verein eine Ablöse von rund 50'000 Franken und zwei Freundschaftsspiele. Im Verwaltungsrat sind nicht alle glücklich über diese Lösung. Ein Teil hätte den Schweden nicht freigegeben. Dafür könnte Tami in den nächsten Tagen aus Italien einen Spieler erhalten, der ihm beim Schliessen einer seiner Baustellen hilft: einen Stürmer.
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