Getränke und Sex für Infos: Drei Polizisten in Untersuchungshaft
Gegen drei Zürcher Stadtpolizisten sind Anträge auf U-Haft gestellt worden. Sie sollen Daten aus dem Polizeisystem an Personen aus dem Milieu weitergeleitet haben. Geld kassierten sie dafür offenbar nicht.
Die Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der Verhaftungsaktion im Zürcher Sex-Milieu vom 11. und 12. November 2013 für zehn der insgesamt vierzehn verhafteten Personen Antrag auf Untersuchungshaft gestellt. Darunter befinden sich drei Mitarbeitende der Stadtpolizei Zürich. Zudem wurde bei einer Privatperson, die im Verdacht steht, einen Polizeibeamten bestochen zu haben, bereits gestern Dienstag Antrag auf Untersuchungshaft gestellt.
Zwei der fünf verhafteten Stadtpolizisten wurden inzwischen wieder auf freien Fuss gesetzt, da für sie gemäss Staatsanwaltschaft keine Haftgründe mehr bestehen. Wie TeleZüri vermeldet, handelt es sich bei einem der Freigelassenen um den stellvertretenden Leiter der Fachgruppe Milieu/Sexualdelikte. Sein Anwalt Valentin Landmann liess verlauten, dass sich die gegen seinen Mandanten erhobenen Vorwürfe in der Einvernahme als gegenstandslos erwiesen hätten. Die Ermittlungen laufen aber auch im Fall der beiden freigelassenen Polizisten weiter, teilt die Oberstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Sexuelle Dienstleistungen oder Gratisgetränke
Den Polizeifunktionären wird gemäss Angaben der Oberstaatsanwaltschaft vorgeworfen, teilweise vertrauliche Informationen aus dem elektronischen Polizeisystem (Polis) unberechtigterweise an Personen aus dem Milieu weitergeleitet zu haben. Zudem stehen sie im Verdacht, Personen aus dem Milieu vor geplanten Polizeikontrollen gewarnt respektive deren Verzeigungen unterlassen oder unterdrückt zu haben.
Im Gegenzug hätten die Polizisten zum Teil sexuelle Dienstleistungen oder Vergünstigungen bei Getränken und Essen in verschiedenen Lokalen erhalten. Die beschuldigten Personen bestreiten die gegen sie erhobenen Vorwürfe jedoch grösstenteils oder verweigern die Aussage.
Die Staatsanwaltschaft hat bereits vor mehreren Monaten mit der Observierung der fünf Verdächtigen aus der Fachgruppe Milieu/Sexualdelikte begonnen. Gemäss NZZ wurden dabei auch Telefongespräche abgehört.
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