Gewinneinbruch und düstere Zukunftsaussichten bei BKW Stellenabbau angekündigt
Der Energiekonzern BKW blickt auf ein enttäuschendes erstes Halbjahr zurück.
Der Reingewinn sackte gegenüber der Vorjahresperiode um 32,7 Prozent auf 90,5 Millionen Fr. ab. Der Betriebsgewinn (EBIT) ging um 25,0 Prozent auf 141,6 Millionen Fr. zurück, wie BKW am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz lag mit 1,35 Milliarden Fr. 2,1 Prozent tiefer. Nach dem schwachen Ergebnis im ersten Halbjahr will die BKW nun die beeinflussbaren Kosten um 15 Prozent senken. Dabei sei auch mit einem Stellenabbau zu rechnen, hiess es in der Mitteilung weiter. «Davon werden alle Unternehmensbereiche betroffen sein», sagte Mediensprecher Antonio Sommavilla gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Detaillierte Angaben zum Umfang des Abbaus würden in den kommenden Monaten bekanntgegeben. Ein Grund für den Gewinneinbruch im ersten Halbjahr ist gemäss BKW der harte Franken. Besonders betroffen waren der internationale Vertrieb sowie der Energiehandel. Darüber hinaus drückten die schwache Entwicklung der Aktienmärkte und die tiefen Energiepreise auf den Gewinn. Auswirkungen hatte auch die Atom-Katastrophe in Fukushima, in deren Folge die Schweizer Politik den Ausstieg aus der Atomenergie in die Wege leitete. Die Sistierung der Rahmenbedingungsgesuche für Ersatzkernkraftwerke bescherte BKW einen Abschreiber von 14 Millionen Franken. Vor allem aber stellt der Atomausstieg den Konzern im Hinblick auf die Zukunft vor Herausforderungen. Das Atomkraftwerk Mühleberg trägt rund ein Drittel zur Stromproduktion der BKW bei. Das Unternehmen hatte im Nachgang der Ereignisse in Japan eine Überprüfung seiner langfristigen Strategie eingeleitet. Dabei werden verschiedene Optionen geprüft, wie die Lücke, die das AKW hinterlassen wird, ohne ein Ersatzkernkraftwerk gefüllt werden kann, erklärte Antonio Sommavilla. Zweites Halbjahr wird noch schlechter Im zweiten Halbjahr ist nicht mit einer Besserung zu rechnen. Die BKW erwartet im Gegenteil sogar, im zweiten Semester deutlich schwächer abzuschliessen als im ersten. Zusätzlich zu den schwierigen Umständen der ersten Jahreshälfte dürfte sich auch der Produktionsunterbruch in Mühleberg belastend auswirken. Ende Juni hatte die BKW das Kraftwerk für Sicherheitsnachbesserungen vom Netz genommen. Es soll in der zweiten Septemberhälfte wieder in Betrieb genommen werden. Der Umsatz des Gesamtjahres wird gemäss BKW trotzdem auf dem Niveau des Vorjahres zu liegen kommen. Hingegen sei mit einem markant tieferen Reingewinn zu rechnen.
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