Giants gewinnen die Superbowl – spektakuläre Show von Madonna
Im Duell der Star-Quarterbacks zwischen New Englands Tom Brady und New Yorks Eli Manning zog Brady den Kürzeren. Die Giants gewinnen die 46. Superbowl. Für einen kleinen Skandal sorgt eine obszöne Geste in der Halbzeitshow.
Giants-Quarterback Eli Manning, der sich mit dem zweiten Superbowl-Ring seiner Karriere schmücken konnte, führte sein Team mit teilweise überragenden Pässen zum vierten Titelgewinn der Klubgeschichte. In einer umkämpften Superbowl-Partie bezwang New York die New England Patriots mit 21:17.
Zwei fahrlässige Fehler der Patriots brachten die Giants im ersten Viertel in Führung. Erst warf der zu Beginn nervös wirkende Brady einen Pass weg und schenkte New York damit zwei Punkte, dann standen zwölf anstatt elf Defensivspieler auf dem Platz, was dem Team von Headcoach Bill Belichick den Ballbesitz kostete. Manning liess sich die Gelegenheit nicht nehmen und warf den ersten Touchdown-Pass des Spiels.
Im zweiten Viertel hatten die Giants zwar deutlich mehr Spielanteile, die Punkte machte aber New England – angeführt von einem scheinbar erwachten Brady. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff fand Runningback Danny Woodhead zum ersten Patriots-Touchdown.
Manning behielt die Nerven
Nach der Halbzeitshow, mit der Madonna die 68'658 Zuschauer im ausverkauften Lucas Oil Stadium begeisterte, übernahmen die Patriots zunächst das Steuer und gingen 17:9 in Führung. Zwei Field Goals brachten New York aber wieder zurück ins Spiel, zudem leisteten sich die Patriots im letzten Viertel einige Fehlpässe. Manning hingegen behielt in der Schlussphase die Nerven und brachte den Titel nach Hause. Die Giants hatten bereits 2008 den Super Bowl gegen die Patriots gewonnen (17:14).
US-Popdiva Madonna hat mit einer überwältigenden Show die Zuschauer des US-Football-Finales beeindruckt. Im Internet stiess die Show auf Begeisterung. «Bejubelt die Königin, verbeugt euch, verbeugt euch», schrieb ein Fan über den Kurznachrichtendienst Twitter. Andere nannten die Show die beste in der Geschichte der Superbowl. Der Kritiker der Zeitschrift «Entertainment Weekly», Ken Tucker, sprach von einer «fröhlichen, unironischen und offenherzigen» Darbietung.
Erleuchtete Worte
Der zwölfminütige Auftritt in der Halbzeit der Superbowl in Indianapolis begann mit einer Armee römischer Gladiatoren und endete mit einem Plädoyer für den Weltfrieden. Madonna selbst erschien zunächst als römische Kaiserin mit diamantenbesetzter Krone und gab ihren Hit «Vogue» von 1990 zum Besten. Nach weiteren Songs wie «Music» und «Give Me All Your Luvin» präsentierte der Superstar zum Schluss «Like A Prayer» von 1989, bevor die erleuchteten Worte «World Peace» (Weltfrieden) vor dem dunklen Spielfeld erschienen und Madonna selbst in einer Rauchwolke verschwand.
Madonna hat sich also mit viel Pomp zurückgemeldet, für Gesprächsstoff sorgte aber eine andere: die britische Sängerin M.I.A., die mit ihrem ausgestreckten Mittelfinger einen kleinen Skandal verursachte. M.I.A., die gemeinsam mit Madonna die neue Single «Give Me All Your Luvin» sang, streckte den Mittelfinger in die Kamera und sang zum Schluss ihrer Zeilen noch: «I don't give a shit» («Ist mir scheissegal») – auch wenn das letzte Wort nicht deutlich zu hören war. Der US-Fernsehsender NBC verpixelte erst kurz nach der Geste von M.I.A. noch das Bild.
Schnell war der Vergleich mit Janet Jacksons «Nipplegate» vor acht Jahren gezogen, als durch einen angeblicher Fehler an ihrem Kostüm kurzzeitig ihre Brust entblösst wurde, und ein Sturm der Entrüstung in den USA folgte.
Entschuldigungen bei Zusehern
«Unser System war zu spät dran, um die unpassende Geste zu verdecken und wir entschuldigen uns dafür bei unseren Sehern», sagte NBC-Sprecher Christopher MCCloskey. Die National Football League (NFL) warf NBC Fehler bei ihrem Verzögerungssystem vor, das solche Zwischenfälle bei Livesendungen verhindern soll und entschuldigte sich ebenfalls bei den Millionen an den Fernsehgeräten.
M.I.A. ist vor allem für ihren Song «Paper Planes» aus dem Jahr 2007 bekannt, der auch auf dem Soundtrack des Films «Slumdog Millionaire» enthalten ist.
si/sam
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