«Gib uns die Gnade, uns zu schämen für das, was wir tun»
Der Papst fordert ein Ende für das, was einen Frieden im Nahen Osten verhindert: Gewalt, Terror und Antisemitismus. Zuvor gedachte er der Holocaust-Opfer und hinterliess einen Zettel an der Klagemauer.
Papst Franziskus hat zum Widerstand gegen alles aufgefordert, was sich einem Nahost-frieden und dem respektvollen Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen entgegenstellt. Bei einem Treffen mit Israels Staatspräsident Schimon Peres führte der Papst dabei am Montag in Jerusalem Gewalt und Terrorismus, jede Art der Diskriminierung und Antisemitismus auf.
«Mit Entschiedenheit muss das alles verworfen werden», sagte Franziskus. «Frieden über Israel und im ganzen Nahen Osten», schloss das Kirchenoberhaupt. Franziskus hatte Peres am Sonntag zusammen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu einem baldigen gemeinsamen Friedensgebet für den Nahen Osten in den Vatikan eingeladen.
Die Zusammenkunft dauerte bedeutend länger als geplant, Friedensnobelpreisträger Peres hatte den Papst überaus herzlich begrüsst. Gemeinsam pflanzten Papst und Staatschef im Garten des Präsidentensitzes einen Olivenbaum, ein Symbol des Friedens.
Holocaust eine «unermessliche Tragödie»
Zuvor hatte Franziskus die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht und dort für die Opfer der Shoa gebetet. In einer kurzen Ansprache nannte er den Holocaust eine «unermessliche Tragödie». «Vielleicht konnte nicht einmal der Vater (Gott) sich einen solchen Fall, einen solchen Abgrund vorstellen», sagte das Oberhaupt der Katholiken. «Niemals wieder, Herr, niemals wieder», rief er aus.
Franziskus erinnerte an den Horror, welchen Menschen angerichtet hätten, die sich berufen fühlten, über das Gute und das Böse zu entscheiden. Vergebung durch Gott sei deshalb zur Rettung des Menschen notwendig. «Gib uns die Gnade, uns zu schämen für das, was zu tun wir als Menschen fähig gewesen sind», erbat der Papst. Er hatte zuvor kurz mit mehreren Holocaust-Überlebenden gesprochen.
SDA/rub
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