Gibt es dieses Jahr eine Rekordgrippe?
Die saisonale Grippewelle hat die Schweiz früher erfasst als üblich. Google-Suchanfragen weisen auf eine hohe Anzahl von Erkrankungen hin.

Normalerweise wird der epidemische Schwellenwert Mitte Januar überschritten. Heuer war das Niveau, ab dem man von einer Grippeepidemie spricht, schon Anfang Dezember erreicht, also noch vor den Festtagen: In der Woche vom 7. bis 13. Dezember verzeichnete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 64 Grippeverdachtsfällen pro 100'000 Einwohner.
Vor zwei Wochen meldeten Ärztinnen und Ärzte des sogenannten Sentinella-Meldesystems bereits 18,1 Grippeverdachtsfälle pro 1000 Patienten. Dies entspricht hochgerechnet 153 neu aufgetretenen Erkrankungen pro 100'000 Einwohner. Im Norden (AG, BL, BS, SO) und in der Zentralschweiz (LU, NW, OW, SZ, UR, ZG) sind grippeähnliche Erkrankungen laut dem BAG aktuell «verbreitet», in den übrigen Kantonen sogar «weitverbreitet».
Warum die Schweiz in diesem Jahr aussergewöhnlich früh von der Epidemie erfasst wurde, konnte das BAG auf Anfrage nicht beantworten. Zahlreiche Faktoren würden den Beginn einer Grippewelle beeinflussen. Die neuesten Zahlen, die morgen Mittwoch publiziert würden, könnten aber Hinweise darauf geben, wie sich die Grippewelle in den kommenden Wochen entwickeln werde, hiess es vom BAG.
Einiges deutet darauf hin, dass es dieses Jahr eine rekordhohe Anzahl von Erkrankungen in der Schweiz geben könnte. So hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Anzahl Google-Anfragen mit dem Suchbegriff «Grippe» mit der Stärke einer Grippewelle korreliert – und aktuell suchen mehr Schweizerinnen und Schweizer nach dem Ausdruck als je zuvor in den vergangenen fünf Jahren.
2014, als die Schweiz von einer vergleichsweise schweren Grippewelle erfasst wurde, erreichten die Google-Anfragen im Februar ihren Höchststand. Dieser wurde schon in der vergangenen Woche übertroffen – und die diesjährige Grippewelle befindet sich erst am Anfang.
Für eine Rekordgrippe 2016/2017 sprechen auch die Aussagen von Kinder-Permanencen in Zürich und Winterthur. Sie seien regelrecht überrollt worden, sagte deren ärztlicher Leiter Petros Ioannou gegenüber Redaktion Tamedia. Auch Katja Berlinger, CEO der Swiss Medi Kids Zürich AG, gab an, dass das Permanencen-Angebot in den vergangenen Wochen an die Belastungsgrenzen gestossen sei. «Wir hatten über die Feiertage so viele kleine Patienten wie noch nie», sagt Berlinger. Pro Tag seien bis zu 70 Kinder betreut worden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch