Gierig, mörderisch, wahnsinnig
Christian Josts Auftragswerk «Rote Laterne» überzeugt bei seiner Uraufführung in Zürichs Opernhaus mit einem wunderbaren Sängerinnen-Ensemble. Stück und Inszenierung leiden aber unter viel Melodramatik.

May-Shan (Claudia Boyle) ist zwar die schönste, aber nicht die einzige Frau ihres Mannes. Foto: Monika Rittershaus
Schon der Bühnenbau zeigt, wie hoffnungslos unerbaulich das ist, was uns erwartet: drei grosse graue Mauern und kein Ausblick. Darin eingeschlossen die Bewohner des Hauses, eine Voodoopuppe, zwei Marionetten und sieben ausgemergelte Wesen in schwarzen Tüllröckchen, die einmal Männer gewesen sein müssten. Sie sind die Hausgeister und irren durch die neue Oper «Rote Laterne» des deutschen Komponisten Christian Jost.