Giftige Gase aus Energiesparlampen
Energiesparlampen geben beim Leuchten laut einem Medienbericht unerwünschte Gase ab – darunter offenbar auch Substanzen, die für Menschen gefährlich werden können.
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, Untersuchungen hätten ergeben, dass die Lampen im Betrieb womöglich krebserregende Dämpfe freisetzten. In einem zertifizierten Labor liess der Sender nach eigenen Angaben eine Auswahl Energiesparlampen überprüfen. Die Tester hätten dabei in den Lampen «einen ganzen Cocktail an giftigen Substanzen» ausfindig gemacht, so der NDR. Besonders bedenklich sei, dass alle untersuchten Lampen im Betrieb die gefährlichen Substanzen an die Umgebung abgäben, zitierte der Sender einen Sachverständigen für Innenraum-Schadstoffe.
Ein Hersteller habe bereits reagiert und angekündigt, «den Einbringungsweg der genannten Stoffe zurückzuverfolgen», berichtete der NDR weiter. Sie könnten möglicherweise von Klebstoffen und Einzelkomponenten der Lampen herrühren.
Umweltbundesamt bereits involviert
Am Montag nahm sich das Umweltbundesamt der Sache an und gab eine erste Einschätzung der Untersuchungsergebnisse ab: Tatsächlich seien in den getesteten Energiesparlampen Stoffe aufgetaucht, «bei denen ein krebserregendes Potenzial nicht ausgeschlossen werden kann». Das seien die Substanzen Phenol, Naphthalin und Styrol. Darüber hinaus fänden sich in den Lampen nachweislich Aromate, die reizend auf Schleim- und Bindehäute wirkten.
In der zitierten Überprüfung liessen die Tester ausschliesslich neue Lampen drei Tage lang brennen. Dass die neuen Lampen beim Brennen Gase verlieren, sei dabei «zu erwarten» gewesen, erklärte das Umweltbundesamt. Von der Konzentration, in der die Schadstoffe aus den Energiesparlampen entwichen, seien dabei aber «keine gesundheitlichen Gefahren» ausgegangen, betonte die Behörde.
Als Zukunftstechnologie vorgesehen
Seit September 2009 werden in der EU und auch in der Schweiz in den Ladenregalen die herkömmlichen Glühbirnen schrittweise durch Energiesparlampen ersetzt. Bis zum Jahr 2012 sollen die alten Birnen komplett vom europäischen Markt verschwunden und durch die energiesparenden Nachfolger ersetzt sein.
Diese Birnen stehen allerdings nicht zum ersten Mal aufgrund ihrer Auswirkungen für ihr Umfeld in der Kritik. Im März 2010 gaben die Schweizer Bundesämter für Gesundheit und Energie gestützt auf eine Studie der «It'Is Foundation», eines Spin-offs der ETH Zürich, Empfehlungen zum Schutz vor Elektrosmog ab. Messungen zeigten, dass die getesteten Lampen ab 30 Zentimeter Distanz von den internationalen Grenzwerten weit abwichen, hiess es damals.
SDA/raa
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