Gipfeltreffen der Gorillas
In der Premier League kommt es heute in Manchester zum Derby und zum brisanten Duell zwischen José Mourinho und Pep Guardiola.
Bühne frei für das grösste Affentheater, das der englische Fussball je gesehen hat. Pep gegen Mou, oder Mou gegen Pep – wie auch immer. Bereits am vierten Spieltag der Premier League treffen die beiden grössten und auffälligsten Trainer der jüngsten Fussballgeschichte aufeinander und streiten sich nicht nur um die Vormachtstellung in Manchester, nein, es geht um die Herrschaft auf der Insel.
Das Duell zieht an diesem Samstag (13.30 Uhr) nicht nur ganz England in seinen Bann, sondern dürfte rundum den Globus Millionen von Menschen vor die Mattscheibe locken. José Mourinho gegen Pep Guardiola – das ist das Gipfeltreffen zweier Alphatiere, die Erfolg, Ehrgeiz und Energie bis zur Erschöpfung vereinen. Es ist der Tanz zweier Gorillas, die sich mit ihrem Verhalten den Silberrücken ähneln und dabei nicht nur die Coachingzone als ihr Revier sehen.
Nicht viele Trainer üben so viel Macht auf eine Mannschaft aus, nicht viele Trainer regieren so kompromisslos innerhalb eines Clubs, nicht viele Trainer tragen ihre Emotionen so stark nach aussen. Nicht viele Trainer markieren an der Seitenlinie so viel Präsenz und führen sich wie Puppenspieler auf. Nicht viele Trainer würden sich wünschen, dass auch der Schiedsrichter nach ihrer Pfeife tanzt.
Guardiola hat die Nase vorn
16 Mal haben sich Mourinho und Guardiola als Trainer bislang gegenübergestanden, die Bilanz spricht klar zugunsten des 45-jährigen und damit acht Jahre jüngeren Katalanen. 7:3 lautet das Verhältnis der Siege zugunsten von Guardiola, der im Sommer nach drei Jahren Bayern München verlassen hat und zu Manchester City gewechselt ist. Sechs Duelle der beiden endeten Remis.
Kennengelernt haben sich die beiden Ende der Neunzigerjahre in Barcelona, als Mourinho als Assistenztrainer bei Barça mit dem Spieler Guardiola zuerst unter Bobby Robson und danach unter Louis van Gaal arbeitete. Pep und Mou feierten gemeinsame Erfolge: 1997 gewannen die Katalanen den Europacup der Cupsieger, 1998 und 1999 wurde Barcelona spanischer Meister.
Mourinhos schönste Niederlage
Das erste Duell lieferten sich die beiden 2008 abseits des Rasens, als es um die Nachfolge von Frank Rijkaard als Cheftrainer bei Barça ging. Der im Herbst 2007 bei Chelsea freigestellte Mourinho und Guardiola, der damalige Coach des B-Teams der Katalanen, standen in der Endausscheidung um den Job, den letztlich Guardiola zugesprochen erhielt.
Mourinho heuerte bei Inter Mailand an. Auf dem Weg zum Champions-League-Triumph mit den Italienerin 2010 eliminierte der Portugiese im Halbfinal das von Guardiola trainierte Barça, wobei Mourinho nach dem 0:1 im Rückspiel von der «schönsten Niederlage seines Lebens» sprach.
Die Rivalität war lanciert und fand in den Jahren 2010 bis 2012 ihren Höhepunkt, als sich die beiden als Trainer der Erzrivalen Real Madrid (Mourinho) und Barcelona (Guardiola) wiederholt gegenüberstanden.
Liverpool empfäng Leicester
Das erste Heimspiel der Saison bestreitet der FC Liverpool. Die Reds empfangen an der renovierten Anfield Road, die neuerdings 54'000 Zuschauern Platz bietet, den Meister Leicester City. Das Team von Claudio Ranieri kann erstmals auf den neu verpflichteten Stürmer Islam Slimani zählen. Der algerische Internationale war für die Klub-Rekordsummer von knapp 40 Millionen Franken von Sporting Lissabon übernommen worden.
Granit Xhaka empfängt mit Arsenal am Samstag zuhause Southampton, zwischen West Ham United und Watford kommt es zum Schweizer Duell zwischen Edimilson Fernandes und Valon Behrami. Xherdan Shaqiri fehlt beim Heimspiel von Stoke City gegen Tottenham Hotspur noch immer aufgrund einer Wadenverletzung, Torhüter Eldin Jakupovic gastiert mit Hull City bei Burnley.
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