Giruno, TGV, ICE – Schnellzüge im Vergleich
Tempo, Länge, Platz: Kann der neue Giruno von Stadler Rail mit anderen Hochgeschwindigkeitszügen mithalten?
Bundespräsidentin Doris Leuthard und SBB-Chef Andreas waren da, als Peter Spuhler heute mit viel Pomp den ersten Hochgeschwindigkeitszug seines Fahrzeugbauers Stadler Rail vorstellte. Der Roll-out des Eurocity erfolgt knapp ein Jahr nach der Einweihung des neuen Gotthard-Basistunnels. Ab Ende 2019 wird er unter dem Namen Giruno durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt fahren und Basel/Zürich (und später Frankfurt) mit Mailand verbinden.

Der elfteilige, elektrische Mehrsystemtriebzug ist 202 Meter lang und bietet 405 Fahrgästen Platz, davon 117 in der 1. Klasse und 288 in der 2. Klasse. Laut Stadler wird der Fokus auf eine noch höhere Kundenfreundlichkeit für Familien, Senioren und mobilitätseingeschränkte Personen gelegt, unter anderem durch einen Niederflureinstieg. Zudem ist der Zug mit WLAN sowie einem Mobilfunkverstärker ausgestattet und verfügt gemäss dem Hersteller über eine fortschrittliche thermische und akustische Isolation.
Doch hält der neue Schnellzug auch, was sein Name verspricht? Die maximale Geschwindigkeit des Giruno beträgt 250 km/h. Das sind 50 Kilometer pro Stunde mehr als beim heutigen ICN. Im Vergleich mit anderen bekannten Hochgeschwindigkeitszügen kann der neue Stadler-Zug jedoch nicht mithalten.
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So erreicht der TGV-Doppelstöcker Duplex der französischen Staatsbahnen SNCF, der auch in der Schweiz verkehrt, eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Er ist damit 28 Prozent schneller als der Giruno. Gleiches gilt für die japanischen Shinkansen-Züge der Serie E5. Noch schneller fahren der ICE 3 und der AVE S-102. Der deutsche Intercity-Express und der spanische Höchstgeschwindigkeitszug erreichen im normalen Betrieb bis zu 330 km/h.
Punkto Länge kann der neue Stadler-Zug mithalten. Er misst 202 Meter und ist damit leicht grösser als seine französischen, deutschen und spanischen Pendants. Allerdings bietet der Giruno weniger Platz als die meisten seiner Kontrahenten. Ausser dem AVE S-102 verfügen alle Hochgeschwindigkeitszüge über mehr Sitzgelegenheiten. Am meisten Passagiere kann der «Shinkansen» transportieren, der aber auch mit Abstand am längsten aller verglichenen Züge ist.
Bei Bedarf kann der neue Stadler jedoch in Doppeltraktion geführt werden, mit insgesamt 810 Sitzplätzen – rund 40 Prozent mehr als die Züge, die bisher durch den Gotthard fuhren. Dank der höheren Geschwindigkeit des Giruno und dem neuen Basistunnel soll für die Strecke Zürich-Mailand rund 60 Minuten weniger Fahrzeit benötigt werden als mit den heute verkehrenden Zügen.
Video – Die Präsentation des neuen Gotthard-Zugs:
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