Ajla Del Ponte und Angelica MoserGrosser Lohn für die Schweizerinnen an der Hallen-EM
Ajla Del Ponte deklassiert im Sprint die Konkurrenz und wird nach Stab-Siegerin Angelica Moser ebenfalls Europameisterin. Ihre Wege sind aber ganz unterschiedlich.

Sie hat es gewusst, natürlich. Als neben ihr niemand mehr war und Ajla Del Ponte nach 60 m über die Ziellinie sprintete, ballte sie bereits die Freudenfäuste und schrie ihre Emotionen in die Arena von Torun hinaus. Welch Exploit, welch sauberer Lauf, welche Zeit, welch Titel! Europameisterin!
Die 24-jährige Tessinerin gewann den Final an der Hallen-EM in der Jahresweltbestzeit von 7,03 Sekunden und damit ihre erste internationale Goldmedaille. Del Ponte egalisierte dabei den Schweizer Rekord von Mujinga Kambundji, die im Februar 2018 in Magglingen gleich schnell gewesen war. Und machte ihre vermeintlichen Konkurrentinnen fast zu Statistinnen: Zweite wurde die Finnin Lotta Kemppinen in 7,22. Kurz nach ihrem Sieg sagte sie noch immer fassungslos: «Es ist ein Wahnsinn. Ich habe dafür gar keine Worte, ich bin nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen und meinen Beinen gelaufen.»