Goldman Sachs: Vorwürfe erhärten sich
Gemäss veröffentlichten Dokumenten des US-Senats spekulierte die Investmentbank bewusst auf einen Verfall der Immobilienpreise. Ein E-Mail belastet Konzernchef Blankfein.

Die Vorwürfe gegen die US-Bank Goldman Sachs, eine Mitverantwortung an der Finanzkrise zu tragen, sind durch vom US-Senat veröffentlichte Dokumente erhärtet worden. Goldman Sachs spekulierte nach den am Samstag veröffentlichten Dokumenten auf einen Verfall der Immobilienpreise.
Goldman Sachs sei dem Verfall der Immobilienpreise «natürlich nicht aus dem Weg gegangen», schrieb Konzernchef Lloyd Blankfein 2007 in einem E-Mail an die Belegschaft. Die Bank büsse auf der einen Seite durch den Verfall von Immobilienpreisen Geld ein, auf der anderen Seite «haben wir mehr verdient als wir verloren haben», indem das Geldhaus auf den Verfall spekulierte. An der Börse ist es möglich, mit einer Art Wette auf Verluste Gewinne zu erzielen.
Den Kunden massiv geschadet
Blankfein stand an der Spitze von Goldman Sachs, während die Grossbank durch die Finanzkrise gesteuert wurde und staatliche Milliardenstützen erhielt. Er soll am Dienstag vor dem US-Senat zu diesen Vorgängen vernommen werden. Der US-Kongress debattiert derzeit über mögliche Gesetzesänderungen, um künftigen Finanzkrisen vorzubeugen.
Goldman Sachs steht im Verdacht, Kunden massiv mit nicht gesicherten Immobiliengeschäften geschädigt zu haben. Kürzlich wies das Geldhaus für das erste Quartal einen Gewinn von fast 3,5 Milliarden Dollar (rund 2,6 Milliarden Euro) aus. Am 16. April reichte die US-Bankenaufsicht SEC bei der Justiz gegen Goldman Sachs eine Beschwerde wegen Betrugs ein.
AFP/jak
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