
La Superba. Die Herrliche. Genua nennt sich so seit Petrarca, dem grossen Dichter. Mit bestimmtem Artikel und Majuskel. Als wäre die Herrlichkeit ein Synonym für die Stadt, allein für sie reserviert. Und niemand in Italien mag ernsthaft etwas dagegen einwenden. Okay, manche Italiener finden, Genua sei hochmütig, das steckt ja auch in der Superbia, eine Todsünde für die Katholiken. Und vielleicht liegt im verletzten Stolz über die eingestürzte Brücke einer der Schlüssel zum Verständnis dieser Geschichte.
Grösser und prächtiger als zuvor
Der Einsturz der Ponte Morandi verletzt Genua im Stolz. Nun soll eine neue Brücke die alte übertreffen. Ein Besuch, zwei Wochen nach der Tragödie.