Grosse Erwartungen
Der Iran verfügt über eine ungewöhnlich vielseitige Industrie, die nun modernisiert werden muss. Nach der Einigung im Atomstreit hoffen westliche Firmen auf gute Geschäfte.

Die Hoffnung ist gross. Der Iran kann sich auf einen riesigen Geldsegen einstellen, wenn im Zuge der Umsetzung des gerade geschlossenen Atomabkommens die Sanktionen gegen das Land fallen. Das werde zwar frühestens Anfang 2016 der Fall sein, vermuten Diplomaten. Doch dann steht der Iran vor einem vermeintlichen Luxusproblem: Wofür sollen die etwa 100 Milliarden Dollar eingefrorene Öleinnahmen ausgegeben werden, an die das Land dann herankommt? Analysten wie der Chefökonom der Economist-Gruppe, Simon Baptist, sagen der Islamischen Republik zudem ein solides Wachstum voraus: durchschnittlich 5,2 Prozent pro Jahr für den Zeitraum von 2016 bis 2019. Bis 2020 werde sich das Land von derzeit Platz 29 auf Platz 22 der grössten Volkswirtschaften der Welt vorschieben und dabei etwa die Schweiz oder Argentinien überflügeln.