«Grübel wird sich nicht halten können»
Oswald Grübel wird seinen Posten an der Spitze der UBS räumen müssen. Das vermutet sein Vorgänger Nikolaus Senn.

Grübel sei zu sehr involviert in die Geschichte um die zwei Milliarden Dollar, die ein Investment-Banker verzockt hat. Dies berichtet die Sendung «10vor10» in ihrer heutigen Ausgabe. Nikolaus Senn war Generaldirektor und später Verwaltungsratspräsident der Bankgesellschaft, jetzt ist er Ehrenpräsident der UBS. Seine Worte wiegen schwer, die aktuelle Führung hört genau hin, wenn Senn seine Stimme erhebt. Bisher hat Senn Oswald Grübel immer in Schutz genommen. Das hat sich seit dem Milliarden-Verlust der UBS in dieser Woche geändert.
«Grübel ist ursprünglich ein Händler», sagt Senn in seinem Interview mit «10vor10». «Aber eigentlich sollte er Banker sein. Und inwieweit Grübel wirklich Banker ist, das ist mir nicht klar.» Das ganze Dilemma sei entstanden, weil geeignete Kontrollen fehlen, sagt der ehemalige Banken-Chef.
Er selbst sei jedes Jahr mindestens hunderttausend Kilometer geflogen, um notwendige Kontrollen vor Ort zu machen. Und dabei habe er nicht nur Papiere kontrolliert, sondern jedes Mal die Chefs antraben lassen.
Nach wie vor eine starke Bank
Sein Leben lang werde er mit der UBS verbunden sein, sagt Nikolaus Senn. Die UBS sei nach wie vor eine starke Bank, das Klima unter den Angestellten sei gut. Dennoch ist Senn überzeugt, dass sich der umstrittene UBS-Chef nicht halten können wird. «Ich weiss nicht, wie häufig Grübel nach London geflogen ist und dort von den Verantwortlichen wissen wollte, wie die Geschäfte laufen.» Das sei seines Wissens nie passiert.
Nikolaus Senn glaubt nicht, dass mit der Verhaftung des Investment-Bankers die Sache ausgestanden ist. «Meinen Vorwurf richte ich nicht nur an den Mann, der das Geld verspielt hat», sagt er, «sondern an jene, die das nicht kontrolliert haben.»
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