Guardiolas glückliches Händchen
Der Trainerstar nimmt eine drastische Entscheidung zurück – und wird dafür bestmöglich belohnt.
Auf den ersten Blick war das 2:1 bei Crystal Palace für Manchester City ein hart erarbeiteter Pflichtsieg. Dennoch wurde in der Kabine der Citizens speziell gefeiert. Nicht jedoch mit der derzeit grassierenden Mannequin-Challenge, sondern mit einer stehenden Ovation für Yaya Touré.
Eine private Unterhaltung
Der Mittelfeldspieler war Anfang Saison von Pep Guardiola aus dem Kader gestrichen worden. Zuerst war der Fitnessstand des 33-Jährigen nach Ansicht des Trainers ungenügend, dann versetzte Tourés Berater Dimitri Seluk seinem Klienten mit harten Attacken in Richtung Guardiola den endgültigen Todesstoss. Beispielsweise polterte Seluk: «Guardiola demütigt verdiente Spieler von Manchester City. Er ist überbewertet, glaubt, er sei der König.»
Zu viel für den Spanier. Er verkündete öffentlich, auf Touré zu verzichten, bis sich er oder Seluk bei ihm entschuldigen. Zwei Monate wartete Guardiola darauf, bis der Ivorer um ein persönliches Gespräch bat. «Es war eine private Unterhaltung, ich verstehe ihn und seine Situation», so Guardiola und begnadete den vierfachen afrikanischen Fussballer des Jahres. Gegen Crystal Palace durfte Touré erstmals in dieser Saison von Beginn an ran.
Guardiolas Erbarmen erwies sich als sein grosses Glück. Der Mittelfeldspieler schoss gleich beide Tore und schenkte seinem Trainer zum Comeback drei Punkte – und ein Dankeschön: «Ich will mich beim Manager für die Chance heute bedanken. Ich bin sehr glücklich, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.»
«Ein Geschenk»
Wie sehr sich seine Mitspieler freuten, zeigte sich nicht erst in der Kabine. Als in der 39. Minute Tourés Schuss abgefälscht im Netz landete, stürzten sie sich alle auf den 1,91 Meter-Hünen, feierten seinen Führungstreffer euphorisch. «Niemand zweifelt an seinen Qualitäten», sagt auch Pep Guardiola.
Für den ehemaligen Barça- und Bayern-Trainer ist die Rückkehr seines Schützlings «ein Geschenk». Touré habe sich sein Comeback hart erarbeitet: «Er ist physisch in einer Topverfassung. Zu Beginn der Saison war das noch nicht so, aber jetzt wirkt er wie ein junger Spieler. Er kann unserem Team enorm weiterhelfen.» Ob er seine drastische Massnahme nun bereut? Die Antwort hätte knapper nicht ausfallen können: «No!»
Und plötzlich beginnt auch der kürzlich noch verbannte Touré von ganz Grossem zu träumen: «Hoffentlich kann ich meinen Mitspielern helfen, alle möglichen Titel zu gewinnen.»
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