Guardiolas Lieblinge
Eine Woche vor dem Start in die Bundesliga zeichnet sich ab, wer beim FC Bayern zur ersten Garde gehört. Pep Guardiola hat am Audi-Cup klare Signale gesendet. Für Xherdan Shaqiri findet der Trainer nur lobende Worte.

Der 2:1-Finalsieg des FC Bayern über Manchester City am heimischen Audi-Cup war phasenweise noch nicht das Gelbe vom Ei, trotzdem zeigte sich Pep Guardiola mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. «Manchester City ist eine absolute Spitzenmannschaft. Wir haben gut begonnen, aber im zweiten Durchgang einige Probleme gehabt.» Der Bayern-Trainer reagierte auf die Unzulänglichkeiten und brachte Mario Mandzukic und Xherdan Shaqiri ins Spiel.
Innerhalb von fünf Minuten drehten die Münchner das 0:1 in ein 2:1 – Thomas Müller verwertete einen Handspenalty und Mandzukic traf per Kopf. Guardiola zur Wende: «Nach der Einwechslung haben Shaqiri und Mandzukic eine starke Leistung abgerufen.» Das Lob an die Adresse der beiden Joker ist eine willkommene Bestätigung, darf aber auch nicht überbewertet werden. Denn Guardiolas Hauptaufgabe bei den Bayern liegt vor allem in der Kunst, die rund 20 Stars bei Laune zu halten.
Interpretiert man die Gesten und Handlungen von Mandzukic, ist Guardiola schon vor dem Saisonstart unten durch. Nach seinem Tor gegen São Paulo am Mittwoch schien die Wortwahl in Richtung Guardiola nicht jugendfrei zu sein, und den Treffer gegen Manchester City zelebrierte er mit rausgestreckter Brust zur Trainerbank hin. Scheinbar hat sich der 27-jährige Kroate bereits bei der Vereinsleitung über zu wenig Anerkennung beschwert.
Mandzukic, der Rebell
Für Karl-Heinz Rummenigge gehören solche Reklamationen schon fast zum Tagesgeschäft: «Sie werden auch beim FC Bayern keinen Spieler finden, der mit seiner Rolle auf der Bank zufrieden ist. Mandzukic hat sehr gut gespielt, wir wissen, welchen Wert er hat», sagt der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern gegenüber der «Süddeutschen Zeitung». Wesentlich pflegeleichter ist da Xherdan Shaqiri, der zwar mehr spielen möchte als unter Jupp Heynckes, aber die Harmonie zwischen ihm und Guardiola auch nicht aufs Spiel setzt.
Eine Woche vor dem Auftakt der Bayern gegen Mönchengladbach wird klar, dass Shaqiri zwar grosse Wertschätzung erfährt, aber im Mittelfeld nicht erste Wahl ist. Für das Endspiel am Audi-Cup setzte Guardiola auf Franck Ribéry, Toni Kroos, Thiago und Arjen Robben. Noch offen ist die Rolle von Mario Götze. Der rekonvaleszente Flügel von Borussia Dortmund kann erst seit heute im Training mittun.
Schweinsteiger als Sechser
Wer auch immer sich im Mittelfeld durchsetzt, mit der Taktik von Jupp Heynckes ist es definitiv vorbei. Das System 4-2-3-1 weicht einem 4-1-4-1 mit nur einem Spieler im defensiven Mittelfeld. Bastian Schweinsteiger spielt dabei als Sechser eine sprichwörtlich zentrale Rolle. Nach dem Sieg gegen City und Guardiolas Worten («Basti hat grossartig gespielt») scheint diese Position unantastbar. Gesetzt ist auch die Abwehr mit Lahm auf der rechten Seite, mit Martínez und Dante in der Innenverteidigung, flankiert von Alaba links. Unantastbar ist Goalie Manuel Neuer.
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