Gurken, süss-sauer
Die Hommage ans legendäre Cabaret Cornichon ist eine Hommage ans literarisch-musikalische Kabarett. Aktuell, politisch – und hoch motiviert.

Haben Sie das gewusst? Dass es in den Dreissigerjahren in Zürich eine Konditorei Helmhaus gab, mit Tearoom? Das Geschäft gehörte dem Volksschauspieler Emil Hegetschweiler, den man aus Kurt Frühs Film «Bäckerei Zürrer» kennt, und der auch im wirklichen Leben gelernter Bäcker-Konditor war. Hegetschweilers Tearoom war ein beliebter Künstlertreffpunkt. Während sich über Europa der Zweite Weltkrieg zusammenbraute, nahm hier die Geschichte des legendären Cabaret Cornichon, des ersten politisch-satirischen Kabaretts der Schweiz, ihren Anfang. «Im Kern schweizerisch, volkstümlich, politisch, allen guten Geistern der Freiheit und Menschlichkeit verschrieben» – so sollte die Arbeit des Cornichon sein. Am 1. Mai 1934 wurde im Zürcher Niederdorf erstmals Premiere gefeiert. Es folgte eine extrem produktive Zeit – 53 Programme in 17 Jahren –, und alles, was Rang und Namen hatte, spielte mit beim Cornichon: Heinrich Gretler, Elsie Attenhofer, Margrit Rainer, Zarli Carigiet, Schaggi Schreuli u. v. a. Als der Krieg zu Ende war, war auch die Hoch-Zeit des Cornichon zu Ende. 1951 war endgültig Schluss.