Ihre Meinung ist gefragtHaben Sie fürs Klima schon Verzicht geleistet? Wie war das?
Es ist schwer, auf die schönen Dinge des Lebens zu verzichten. Wie gehen Sie selbst mit diesem inneren Imperativ um? Oder muss dieser nur für Aktivisten und Aktivistinnen gelten?

Viel Aufregung um die jungen Klimakleber, die nach Thailand geflogen sind: Man hat ihnen öffentlich vorgerechnet, für wie viel CO₂-Emissionen sie mit ihrem Flug mitverantwortlich sind, eine Menge Häme hat sich über sie ergossen. Manche hingegen analysierten sorgfältig, dass wir im Grunde alle mit solchen Konflikten zwischen Wunsch und Moral leben.
Die beiden Klimasünder haben sich inzwischen gemeldet. Sie haben von ihren vergeblichen Bemühungen berichtet, mit dem Zug oder Schiff nach Südostasien zu gelangen, sprechen von einer Fehlentscheidung, halten aber auch fest: «Doch denken wir, dass nicht Klimaaktivist*innen in eine besondere Pflicht genommen werden müssen, sondern jede*r nach menschs Möglichkeiten.»
Wie sehen Sie das? Befanden Sie sich selbst schon in solchen Gewissenskonflikten – etwa beim Planen der Ferien, beim Kaufen von billiger Mode, bei der Entscheidung, das Kalbsfilet doch zu bestellen? Und wie gehen Sie mit der Spannung um, die daraus entsteht und die man kognitive Dissonanz nennt? «Es muss aber auch Aufgabe der Politik sein, für das Klima schlechte Entscheidungen, wie die unsere, zu verhindern und in gute zu lenken», schreiben die fliegenden Klimakleber. Hilft diese Erkenntnis, mit der eigenen kognitiven Dissonanz klarzukommen?
Bitte schildern Sie in wenigen Sätzen Ihr prägendstes Ereignis in dem Kontext, Ihren schmerzlichsten Verzicht – oder Nicht-Verzicht –, und nennen Sie Geschlecht, Alter, Beruf. Wir werden eine Auswahl der Zuschriften veröffentlichen. Ihre Angaben werden vertraulich behandelt, Ihr Name wird bei der Publikation auf Wunsch anonymisiert. Sind Sie dabei? Dann schicken Sie Ihre Zeilen an alexandra.kedves@tamedia.ch.
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