Haben wir die Deutschen vergrault?
Die Zahl der Übernachtungen ist im August weiter zurückgegangen. Insbesondere deutsche Urlauber verzichteten auf eine Reise in die Schweiz.
Im August blieben im zweitwichtigsten Reisemonat des Jahres in der Schweiz insbesondere Gäste aus Europa fern. Die ausgebliebenen Touristen aus dem Ausland (–25'000 Logiernächte) konnten nicht durch die zusätzlichen Schweizer Hotelgäste (11'000 Logiernächte) kompensiert werden. Insgesamt verbuchte die Schweizer Hotellerie 3,9 Millionen Logiernächte, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.
Die Zahlen bestätigen einen längerfristigen Trend: Touristen aus Europa wählen immer seltener die Schweiz als Reisedestination. Die Branche verweist als Hauptgrund für die kalten Hotelbetten auf den starken Franken.
Insbesondere deutsche Urlauber verzichteten auf eine Reise in die Schweiz – es waren 12,3 Prozent respektive 74'000 Logiernächte weniger. Umgekehrt die Situation bei asiatischen Reisenden: Von diesem Kontinent kamen fast ein Drittel mehr Besucher. Und hier besuchten insbesondere die Golfstaatenbewohner zahlreicher unser Land (+259 Prozent respektive 56'000 Logiernächte).
Graubünden mit starkem Minus
Je nach Region stellte das BFS sehr unterschiedliche Entwicklungen fest: Grösster Verlierer war der Kanton Graubünden mit einem Rückgang von 51'000 Logiernächten (–8,3 Prozent). Auch das Genferseegebiet und das Berner Oberland verzeichneten tiefere Zahlen. Das grösste absolute Plus gab es hingegen in der Region Zürich (+38'000 Logiernächte) und im Wallis (+19'000 Logiernächte).
Der Gesamtrückgang der Hotelübernachtungen war mit 0,3 Prozent um einiges geringer als im Sommer. In den beiden Vormonaten war das Minus mit 7,2 beziehungsweise 5,5 Prozent noch deutlich höher. Doch die Augustzahlen sind mit Vorsicht zu betrachten: Hier spielt ein Basiseffekt mit, da bereits 2011 ein starker Rückgang der Übernachtungen festgestellt worden war.
Der von der Tourismusbranche erhoffte goldene Herbst, der die Einbussen der Sommermonate wettmacht, bleibt damit voraussichtlich aus. Der Dachverband Hotelleriesuisse kündigte bereits im August weitere Sparmassnahmen an, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Der Rotstift soll vor allem beim Personal angesetzt werden.
SDA/sam
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