Hätten Sie Zürich erkannt?
Mit der Eingemeindung ist Zürich ruckartig gewachsen. Seither hält das konstante Wachstum die Stadtbehörden auf Trab. Der rasante Wandel in einer digitalen Zeitreise.
Die Stadt Zürich lädt die Bevölkerung ab heute Dienstag monatlich zu einer Reise durch die Zeit ein. Genauer veröffentlicht sie jeweils Mitte Monat auf ihrer Website Zahlen, Fakten und Bilder über die Entwicklung der letzten 125 Jahre in zwölf Themenfeldern – darunter Politik, Wohnen, Verkehr, Kultur oder Kinder und Schule. Die Serie ist Teil des Programms zur 125-Jahr-Feier der Grossstadt Zürich und der Eingemeindung von 1893.
Die erste Publikation widmet sich dem Thema Wachstum. Und das aus gutem Grund. Denn nicht zuletzt aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums in der Stadt Zürich und den umliegenden Gemeinden kam es zur ersten Stadterweiterung. Allein in Aussersihl stieg die Zahl der Einwohnerzahl auf 30'000, was damals einer mittelgrossen Stadt entsprach.
85 Prozent stimmten ab, 60 Prozent sagten Ja
Die Behörden konnten mit dem Bau der Infrastrukturen nicht Schritt halten. Auch das Geld fehlte in einigen Gemeinden. Ein Zusammenschluss war nötig, um mehr Steuergelder zu generieren und den Bau von dringend benötigten Schulen, Strassen und öffentlichen Verkehrsmitteln voranzutreiben.
Kein Wunder also, sagten am 9. August 1891 rund 60 Prozent der Stimmberechtigten des Kantons Ja zum Zusammenschluss der alten Stadt Zürich und der Gemeinden Aussersihl (heutige Kreise 4 und 5), Enge inklusive Leimbach, Fluntern, Hirslanden, Hottingen, Oberstrass, Riesbach, Unterstrass, Wiedikon, Wipkingen und Wollishofen. Die Stimmbeteiligung lag bei sagenhaften 85 Prozent.
Mit der Eingemeindung von 1893 ist die Fläche der Stadt Zürich auf einen Schlag von rund 1,8 auf gut 48 Quadratkilometer angewachsen. Gut 40 Jahre später gab es einen weiteren gewaltigen Ruck. Damals verdoppelte sich die Stadtfläche auf ihre jetzige Grösse. Die zweite Eingemeindung von 1934 war allerdings nur dank eines Kompromisses möglich: Anders als in einer ersten Vorlage von 1929, die beim Volk keine Mehrheit fand, sollten Kilchberg, Oberengstringen, Schlieren und Zollikon nicht Zürich zugeschanzt werden.
Das Wachstum der Stadt und die damit einhergehenden Herausforderungen begleiteten Zürich in verschiedenen Phasen der letzten 125 Jahre bis heute, wie die Übersicht der topografischen Landkarten von 1893 bis 2013 zeigt.
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Die topografische Landkarte von Zürich:
Wie sich die Stadt immer weiter ausdehnte. (Animation Stadt Zürich/zvg)
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Die Zuwanderung riss auch nach der Stadterweiterung nicht ab. Einzig im und nach dem Ersten Weltkrieg verzeichnete Zürich einen leichten Bevölkerungsrückgang. Danach setzte sich der Trend fort und erreichte 1962 mit 440'180 Menschen den bisherigen Höchststand – zum Vergleich: Ende des 3. Quartals 2017 lebten 423'203 Personen aus rund 170 Ländern in der Stadt Zürich.
Mehr Einwohner bedeutete auch mehr Bautätigkeit – und damit grosse Veränderungen in den Quartieren. Der Anteil der Siedlungsfläche an der Gesamtfläche der Stadt wuchs. 1936 lag der Anteil Grünflächen noch bei gut 43 Prozent und jener der Siedlungen bei knapp 32 Prozent. 2016 hat sich die Siedlungsfläche auf gut 51 Prozent vergrössert. Die Grünflächen sind auf 23 Prozent geschrumpft. Unverändert blieb in all diesen Jahren die bewaldete Fläche von Zürich: Ein Viertel der Stadt ist Wald.
Weitere Informationen und Grafiken finden Sie unter www.stadt-zuerich.ch/digitale-zeitreise. Sämtliche Bilder, Zahlen, Fakten und Animationen haben das Baugeschichtliche Archiv, das Stadtarchiv und Statistik Stadt Zürich beigesteuert.
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