«Hank» bittet auf Knien um Unterstützung
Der US-Finanzminister greift zu ungewöhnlichen Mitteln, um sich Unterstützung für das US-Rettungspaket zu sichern: Henry «Hank» Paulson ist vor Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhaus, auf die Knie gefallen.
Der Deal um das milliardenschwere Rettungspaket drohte gestern zu scheitern, weil sich die beiden Präsidentschaftskandidaten, Barack Obama und John McCain, bei Gesprächen im Weissen Haus nicht einigen konnten. Henry Paulson sah nur noch eine Rettungsmöglichkeit: Gemäss «New York Times» flehte er die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf den Knien an, das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket «nicht platzen zu lassen». Pelosi hatte den Rettungsplan als «republikanischen Verrat» verspottet. Pelosi, heisst es in Zeitungsberichten, soll Paulson kritisch angeschaut und gesagt haben: «Ich wusste gar nicht, dass Sie Katholik sind.» Die «Die New York Times» schreibt unter Berufung auf eine Person, die bei der Szene dabei war, sie habe anschliessend geantwortet: «Nicht ich lasse das Rettungspaket platzen, es sind die Republikaner», woraufhin Paulson niedergeschlagen eingeräumt habe: «Ich weiss, ich weiss.»
Das »Wall Street Journal» bezeichnet Paulsons Kniefall als Zeichen der aussergewöhnlichen Anspannung während der Verhandlungen. Der Vorfall soll sich während eines Treffens der Demokraten ereignet haben, in das Paulson mit seiner Bitte platzte, nichts gegen das Rettungspaket zu unternehmen. Der Zeitung zufolge bezeichneten Augenzeugen die Geste des Ministers als «Leichtsinn während eines rauen Tages».
Heute morgen zeigte sich Pelosi hingegen zuversichtlich, dass das Rettungspaket noch heute verabschiedet wird. «Das muss passieren», sagte die Politikerin der Demokraten dem TV-Sender ABC. Die Republikaner müssten sich nun mit der Regierung einigen.
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