«Harvey Weinstein lief nackt vor mir herum»
Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Hollywood-Produzenten wegen sexueller Übergriffe. Derweil hat sich eine frühere Assistentin von Harvey Weinstein gemeldet.
Eine frühere Assistentin des US-Filmproduzenten Harvey Weinstein hat von regelmässigen Fällen sexueller Belästigung berichtet. In einem Interview mit der «Financial Times» am Montag legte sie offen, Ende der 90er Jahre sei die Hollywood-Persönlichkeit oftmals nackt vor ihr hergelaufen.
Sie habe die Arbeit für ihn aufgegeben, nachdem eine Kollegin einen sexuellen Übergriff durch Weinstein meldete. Bei einer Einigung mit Anwälten hätten die beiden Frauen insgesamt 250'000 britische Pfund zugesagt bekommen, sagte die Ex-Assistentin. Zudem sei eine Vereinbarung unterzeichnet worden, die Angelegenheit vertraulich zu halten.
Damon wusste vom Sex mit Schauspielerinnen
Am Montagmorgen hatten Schauspieler Matt Damon und George Clooney in einem US-TV-Interview gesagt, beiden seien Unterstellungen bekannt gewesen, Weinstein habe mit Schauspielerinnen geschlafen. Dass es sich dabei um Übergriffe gehandelt haben soll, sei ihnen zuvor aber nicht bekannt gewesen.
«Ich habe gewusst, dass er ein Womanizer war. Ich hätte nicht mit ihm verheiratet sein wollen, aber das geht mich nichts an. Das Level dieser sexuellen Übergriffe ist aber nichts, von dem ich je gedacht hätte, dass es das geben würde», sagte Damon.
New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt
Nach der Polizei in New York und Los Angeles ermittelt nun auch die New Yorker Staatsanwaltschaft gegen Filmmogul Harvey Weinstein wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe.
Staatsanwalt Eric Schneiderman habe zahlreiche Dokumente von der in New York ansässigen Weinstein Company (TWC) angefordert, sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person der Nachrichtenagentur dpa am Montag.
Bei den Ermittlungen gehe es darum, ob leitende TWC-Mitarbeiter gegen Bürgerrechte im Bundesstaat New York verstossen haben. Die Abteilung für Bürgerrechte untersucht häufig, ob Berichte über sexuelle Belästigung Teil eines Musters oder einer Regelung am Arbeitsplatz sind. Weinstein hat zu den Vorwürfen von inzwischen rund 50 Frauen erklären lassen, keinen nicht-einvernehmlichen Sex gehabt zu haben.
Interne Dokumente angefordert
«Kein New Yorker sollte gezwungen sein, einen von sexueller Einschüchterung, Belästigung oder Angst beherrschten Arbeitsplatz zu betreten. Wenn sexuelle Belästigung oder Diskriminierung in einem Unternehmen weit verbreitet sind, wollen wir es wissen», sagte Schneiderman.
Die Staatsanwaltschaft forderte von TWC unter anderem interne Dokumente zu formellen und informellen Beschwerden über sexuelle Belästigung. Zudem muss die Firma ihre Kriterien offenlegen, nach denen Bewerber ausgewählt, eingestellt oder abgelehnt sowie nach denen Angestellte gekündigt werden.
AP/sda/chk
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