Heftiger Streit unter Starökonomen
Die Wirtschaft weiter mit Staatsausgaben stimulieren oder sparen? Diese Frage spaltet die Ökonomenzunft. Folgt die Politik der falschen Seite, hätte das drastische Konsequenzen.

Zur weiteren Konjunkturentwicklung bestehen wieder beträchtliche Unsicherheiten. Sie sind eng verknüpft mit der Frage, was die Wirtschaftspolitik tun soll. Hier sind führende Ökonomen heftig zerstritten. Der Streit ist in den letzten Tagen und Wochen erneut eskaliert. Im Wesentlichen stehen sich zwei Lager gegenüber, die sich gegenseitig für inkompetent halten. Die eine Seite kann etwas unscharf als keynesianisch bezeichnet werden, weil sie sich an den Lehren des 1946 verstorbenen britischen Ökonomen John Maynard Keynes orientiert. Dessen Grundlehre ist, dass Märkte nicht immer zu einem gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht mit Vollbeschäftigung finden und dass dann staatliche Massnahmen nötig werden. Die andere Seite bestreitet dies und glaubt grundsätzlich an ein Gleichgewicht, zu dem Märkte auch nach Krisen wieder zurückfinden. Für diese Ökonomen sind staatliche Massnahmen die wahre Gefahr.