Skandal am Unispital ZürichHerzchirurg bleibt länger beurlaubt
Francesco Maisano bleibt als Direktor der Uniklinik für Herzchirurgie beurlaubt, bis die laufenden Untersuchungen abgeschlossen sind.

wird unter anderem vorgeworfen, wissenschaftliche Studien geschönt zu haben
Der Spitalrat, das Aufsichtsorgan des Unispitals, hat die Beurlaubung von Herzchirurgie-Chef Francesco Maisano verlängert, wie er mitteilt. Zuerst hatte der Spitalrat Maisano lediglich für drei Wochen in Urlaub geschickt, nun soll die Auszeit so lange dauern, bis die Vorwürfe gegen ihn abgeklärt sind. Die Leitung der Klinik für Herzchirurgie übernimmt derweil der ärztliche Co-Direktor des Unispitals, Pietro Giovanoli.
Klappenspezialist Maisano ist in die Schlagzeilen geraten, weil er bei Patienten neuartige Implantate eingesetzt und wissenschaftliche Publikationen darüber geschönt hat. Als Aktionär von Medtechfirmen profitierte er persönlich. Nachdem ein Whistleblower dies im Dezember intern gemeldet hatte, liess die Spitalleitung die Vorkommnisse durch ein Anwaltsbüro untersuchen. Dieses bestätigte mehrere Vorwürfe, wie das Unispital nach der Enthüllung des Skandals durch die Tamedia-Zeitungen bekanntgab. Nun kann Maisano zum Bericht Stellung nehmen.
Weiter läuft eine Untersuchung, welche die Universität in Auftrag gegeben hat. Dort geht es um eine allfällige Verletzung der wissenschaftlichen Lauterkeit. «Da Professor Maisano am Unispital klinische Forschung betreibt, ist ein allfälliges unlauteres Verhalten in der Forschungstätigkeit gegebenenfalls auch relevant für seine Tätigkeit am Unispital», stellt der Spitalrat in seiner Medienmitteilung fest.
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